Dietlimoos Adliswil
,
Schweiz
Veröffentlicht am 28. Januar 2025
Fischer Architekten AG
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
In Adliswil entsteht im Zuge des verdichteten Bauens ein neues Quartier für Wohnen und Gewerbe. Die Grundlage für die Entwicklung des Siedlungsgebiets bildete ein Gestaltungsplan der Theo Hotz Partner AG aus dem Jahr 2014. Für die darin definierten sieben Baufelder wurden einzelne Studienaufträge durchgeführt. Fischer Architekten erhielten den Zuschlag für die Baufelder A2, A4 und A5, die alle an die Autobahn A3 grenzen.
Das Baufeld A2 reagiert auf die vergleichsweise kleine Grundstücksfläche und die vorherrschende Lärmproblematik mit einer Winkelfigur. Das Gebäude öffnet sich zum Uetliberg hin und schafft dort einen intimen Aussenraum, dessen hofartiger Charakter durch eine begrünte Pergola an der Grundstücksgrenze betont wird. Sämtliche Tagesräume sind als «Durchwohner» konzipiert. Die Nachträume orientieren sich zum ruhigen Innenhof, während Küchen, Bäder und Treppenhäuser zur ostseitigen Autobahn ausgerichtet sind. Die Baufelder A4 und A5 ermöglichen aufgrund ihrer Grösse zwei Blockrandbebauungen mit je einem ruhigen Innenhof. Alle Wohnungen verfügen über zwei Loggien – eine nach innen und eine nach aussen. Während die Loggien an den Aussenfassaden bündig integriert sind, ragen sie im Innenhof leicht aus der Fassade heraus und erzeugen eine verspielte Atmosphäre. Eine spezielle Grundrisstypologie zeigt sich in den Eckwohnungen: «Angeschnittene» Ecken erlauben eine Unterteilung der Wohnungen in zwei Einheiten, die jeweils über zwei Loggien und viel Tageslicht verfügen.
Die Fassadenmaterialisierung aus robustem, hochwertigem Backstein in hellen Beigetönen verweist auf den lehmhaltigen Baugrund und verleiht insbesondere der Strassensilhouette einen identitätsstarken Ausdruck. Das Material erlaubt eine vielseitige Modulation mit Vor- und Rücksprüngen, die im Spiel von Licht und Schatten eine hohe Plastizität und eine eigenständige Charakteristik erzeugen. Durch die Mehrfarbigkeit der Backsteine wirkt die Fassade leicht und spielerisch. Die Gliederung erzeugt eine starke Plastizität, bleibt jedoch durch die Betonung der vertikalen Klinkerrisalite klar strukturiert. Als Referenz diente die Fassade des Mailänder Gebäudes Case Bonaiti e Malugani von Giovanni Muzio, das sich in einem urbanen Kontext an einer Schnittstelle im Stadtgefüge befindet. Studiert wurden Details wie Vor- und Rücksprünge in der Vertikalen und Horizontalen sowie die Rahmungen der Fensteröffnungen und Loggien.
Das Projekt von Fischer Architekten wurde von Sabrina Hobi publiziert.