Grossmatte West
,
Schweiz
Veröffentlicht am 10. August 2018
DEON AG Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Nachhaltig programmatische Konzeption
Anfang 2010 fusionierte die Gemeinde Littau mit der Stadt Luzern. Politisch zählt Littau seitdem zwar zur Stadt, städtebaulich und atmosphärisch jedoch weiterhin zur Agglomeration von Luzern. Die Überbauung Grossmatte liegt im Zentrum Littaus und bildet in Form und Funktion den Auftakt zur Stadterweiterung. Die geforderte Zentrumsbebauung sollte jedoch mehr als eine städtebauliche Antwort auf ein heterogenes Wohn- und Industriequartier sein.
Dem Programm kommt eine Vorbildfunktion im sozialen Gefüge des Ortes zu. Der Konzeption von öffentlichen Räumen wird ein hoher Stellenwert beigemessen. Diese sollen künftig einen sozialen und räumlichen Zusammenschluss erwirken. Gleichzeitig soll der Neubau ein komfortables und energetisch sinnvolles Gesamtkonzept aufweisen. Nachhaltigkeit im ökonomischen, ökologischen und vor allem im gesellschaftlichen Sinne war die treibende Kraft des gesamten Entwurfs. Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Fachplanern und Spezialisten seit Beginn der Projektierung, konnte ein effizientes und nachhaltiges Energiekonzept erzielt werden. Die Gesamtkonzeption umfasst etwa eine neue Bushaltestelle, die eine direkte Anbindung an den öffentlichen Verkehr garantiert.
Die Wohnungen sind in einem sozialen, generationenübergreifenden und kulturellen Mix konzipiert. Es soll eine sinnvolle programmatische und räumliche Vernetzung der Räume stattfinden. Die Orientierung des Neubaus, gemäss Masterplan längs zum Strassenraum ausgerichtet, fördert die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und bringt gleichzeitig komplexe Konsequenzen im Hinblick auf die Umsetzung der Strassenfassade mit sich. Zur Förderung der Kommunikation innerhalb des Hauses sowie des sozialen Austauschs mit der Umgebung tragen unter anderem die nach Süden und Westen offenen Eingangs-, Begegnungs- und Spielhöfe sowie die bewohnbare Dachterrasse bei. Eine raumhaltige, bewohnbare Fassade mit einspringenden Loggien schützt künftige Bewohner vor übermässigem Lärm und bietet eine optische und akustische Intimsphäre entlang des Strassenraums.
Die Lebenszykluskosten wurden der Wirtschaftlichkeit des Ortes unterstellt – bevorzugt werden gesunde und ökologische Materialien, welche zur Optimierung der grauen Energiebilanz beitragen. Das Wohnen und Arbeiten ist in diesem öffentlichen Gebäude sowohl energetisch optimal als auch den heutigen Komfortbedürfnissen entsprechend konzipiert – ein nachhaltiges Gebäude im Dienste der Öffentlichkeit, der Arbeit und Begegnung.