Lighthouse
,
Schweiz
Veröffentlicht am 04. April 2024
Ken Architekten BSA AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die Stiftung Zürcher Lighthouse wurde vor über dreissig Jahren für unheilbar kranke Menschen gegründet. Nach jahrelanger Suche ermöglichte erst die Dr. Stephan à Porta-Stiftung einen Neubau im gewünscht städtischen Wohnumfeld. Das von Ken Architekten realisierte Zentrum mit 42 Patientenzimmern, einem Tageszentrum und zwei Arztpraxen bietet Raum für Menschen mit einer lebensbegrenzenden Diagnose. Schmerzlinderung und eine ganzheitliche Betreuung erlauben eine möglichst autonome und würdevolle letzte Lebensphase.
Entwurfsidee
Das Palliativzentrum Lighthouse ist Teil der Überbauung «Egligasse» mit 148 unterschiedlichen Wohnungen und einem Kindergarten mit Tagesbetreuung. So wie sich die gesamte Siedlung zurückhaltend in das Stadtgefüge einfügt, ist auch das Lighthouse in die Hofrandbebauung integriert. Mit der Rotunde als Landmark an der Hohlstrasse erhält es einen angemessenen öffentlichen Auftritt.
Projektierung
Wird das Sterben als Teil des Lebens verstanden, entsteht ein vielfältiges und wohnliches Raumangebot. Die Bedürfnisse sind unterschiedlich. Allen gemeinsam ist der oft zunehmende Bedarf an Rückzugsmöglichkeiten und ein eingeschränkter Bewegungsradius. Dafür wurden Aufenthaltsmöglichkeiten auf den Zimmeretagen und im gesamten Haus geschaffen und auch spezielle Orte, die dem inneren Rückzug dienen, wie der Raum der Stille und der konfessionsneutrale Andachtsraum. Eine vor Einblicken geschützte Dachterrasse ermöglicht es den Bewohner*innen, noch einmal unter freiem Himmel zu liegen.
Die Anordnung der Nebenräume entlang der Hohlstrasse ermöglicht die Orientierung der 42 Bewohnerzimmer zum ruhigen, mit hochstämmigen Bäumen bepflanzten Hof. Die Anordnung in Gruppen von maximal fünf Personen ermöglicht ein familiäres Wohnen. Während der gesamten Planung wurde intensiv darüber nachgedacht, wie optimale Betriebsabläufe, krankenhausähnliche Technik mit atmosphärisch dichten Wohnräumen verbunden werden können. Das Material- und Farbkonzept entspricht daher der angrenzenden Siedlung. Die verwendeten Materialien sind langlebig und werden nicht zusätzlich veredelt, damit ihre Eigenschaften möglichst erlebbar bleiben. Die eigene Farbigkeit, speziell angefertigte Tische und Nachttische aus Baubuche tragen zum wohnlichen Charakter bei.
Das Projekt von Ken Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.