Neubau Renergia, Energiezentrale / KVA, Perlen

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6035 Perlen,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
DEON AG Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Projektdaten

Basisdaten

Fertigstellung
01.2015
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Gebäudevolumen
282'400 m³
Anzahl Arbeitsplätze
30

Beschreibung

Neubau einer Kehrichtverbrennungsanlage / Energiezentrale
(Gestaltung Gesamterscheinung, Aussenhülle)

Auftrag des Bauherrn ans Architekturteam
Aufgrund der grossen Dimension des Gebäudes muss die Fassade der Anlage sorgfältig entworfen werden, mit dem Ziel, gegenüber einer traditionellen Industriearchitektur eine hochwertige Gestaltung der Gebäudehülle zu erreichen.
Die Einbettung in die Landschaft soll optimal erfolgen. Auch wenn der Hügel «Giebel» die Sicht einschränkt, so ist das Gebäude teilweise aus dem Gemeindegebiet Root sichtbar.

Energie aus Abfall
Die neue Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) wird im Herzen der Zentralschweiz, direkt neben der Papierfabrik in Perlen bei Luzern, zu stehen kommen. Dank der zentralen Lage können Transportkilometer für die Anlieferung und somit die Umwelt geschont sowie Kosten eingespart werden. Die KVA ist in erster Linie ein modernes Kraftwerk. Als grösstes Elektrizitätswerk im Kanton Luzern wird es Strom für 38000 Haushalte produzieren und jene Wärme liefern, die für eine Papierproduktion rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr nötig ist. Das Vorhaben leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele des Bundes.
Die äussere Form des Gebäudes und die Verfahrenstechnik im Innern stehen in unmittelbarem Zusammenhang und bedingen sich gegenseitig. Die bewegte Silhouette, welche sich sanft in die hügelige Landschaft einfügen wird, folgt der Korrelation Form – Inhalt. Eine zentrale, längs gerichtete Raumschicht bildet den Mittelgrat des Baukörpers. Dieses charakteristische Strukturelement dient zum einen der Erschliessung und Versorgung und ist zum anderen ein statisch aussteifendes Element. Die Tragstruktur dient als Formgenerator: Eine aussen liegende, plastische Rippenstruktur aus Stahlträgern bildet die selbsttragende Fassade. Die Rippenstärke variiert je nach Gebäudehöhe, was ein rhythmisiertes Licht-Schattenspiel an der Fassade generiert. An den jeweiligen Gebäudeenden schliesst dieselbe Rippenstruktur das Gehäuse wie bei einem Motorblock ab. Dieser Ausdruck einer Maschinenästhetik trägt das innere Wesen nach aussen.
Die unverbauten Flächen um die KVA Renergia werden nach landschaftsökologischen, ortstypischen Kriterien hochwertig ausgebildet. Sie sollen Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen für Flora und Fauna in der bestehenden Naturlandschaft schaffen. Damit wird ein idealer Kontext für eine hochstehende, sorgfältig entworfene Industriearchitektur mit wegweisendem Charakter geschaffen.

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