Arc Mag 2023–5 macht sich fürs Klima stark!
Das neue Arc Mag 2023–5 ist erschienen: In dieser Ausgabe dreht sich alles um nachhaltige Architektur.
Angesichts der globalen Erwärmung muss auch das Bauen rasch klima- und ressourcenschonender werden. Nachdem viele Jahre vor allem über die Dämmwerte von Wänden, Dächern und Fenstern und effiziente Haustechnik diskutiert wurde, steht aktuell der CO2-Ausstoss der Bauteile – verursacht durch Rohstoffgewinnung, Verarbeitung und Transport – im Mittelpunkt der Diskussion. Um diesen zu reduzieren, werden vor allem die Umnutzung von Gebäuden, die Wiederverwendung von Bauteilen und das Konstruieren mit Lehm, Holz, Stroh oder anderen pflanzenbasierten Rohstoffen als gute Stossrichtungen hervorgehoben. Dies sind richtige und wichtige Ansätze. Sie werden aber nur bedingt Schule machen: Kostendruck, die begrenzte Verfügbarkeit von geeignetem Bestand und gebrauchten Bauteilen und die Tatsache, dass klimafreundliche Materialien wie Holz und Lehm nicht überall lokal verfügbar sind, fordern je nach Situation andere Lösungen. Jeder Kontext bringt eigene Restriktionen aber auch Potenziale mit sich, die bei der Wahl der Strategie berücksichtigt werden müssen. Dieses Heft zeigt bewusst spezifische Ansätze, Beispiele die Schule machen könnten, ohne jedoch den Anspruch zu haben, verallgemeinerbar zu sein. Mit der Umnutzung des Felix Platter Spitals und eines Weinlagers auf dem Lysbüchelareal in Basel wird die Transformation riesiger, auf den ersten Blick für eine Umnutzung anscheinend ungeeigneter Bestandsbauten thematisiert. Einen anderen Weg weisen zwei Steinhäuser in Plan-les-Ouates. Die Architekt*innen haben die Ökobilanz von Naturstein mit Ziegeln und Beton verglichen und konstatieren, dass Stein durchaus mithalten könne. Und ein Urban Mining-Projekt an der Efringerstrasse in Basel besteht zwar komplett aus «neuen» Materialien. Doch durch den Verzicht auf Klebeverbindungen soll es irgendwann in der Zukunft mit geringem Aufwand wieder in seine Bestandteile zerlegt werden und als Rohstoffmine für eine Architektur der Zukunft dienen können. Wichtig ist, dass bei allem Rechnen die Suche nach Robustheit, Resilienz und Anmut nicht komplett aus dem Blick gerät. Denn nur wenn diese vorhanden sind, entsteht auch eine Überzeugung oder gar Leidenschaft, bestehende Strukturen weiter- oder umzunutzen. Selbst wenn Architektur derzeit in erster Linie zu einer Rechenaufgabe zusammenschrumpft, ist sie aus diesem Blickwinkel noch immer vor allem eines: eine Gestaltungsaufgabe.
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