Doppelhaus Zürich - Invertierte Konstruktion

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8000 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 14. Juni 2016
Rossetti + Wyss Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Atrium Quartierstrasse Hoffassade Fassadenansicht Aufgang Wohnraum Wohnraum 2 Wohnraum 1 Terrasse Quartierstrasse Daemmerung

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
01.2013

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
2
Parkplätze
2

Beschreibung

Doppelhaus Zürich - Die Konstruktion des Doppelhauses dreht die klassische Handhabung der Konstruktion um. Massive Betondecken lagern auf schlanken Massivholwänden unterschiedlicher Stärken. Der Rohbau bleibt sichtbar und ist zugleich der Fertigbau.

Doppelhaus Zürich
Im vorstädtischen Gebiet wird die Parzelle mit einem bestehenden Einfamilienhaus mit einem Doppelhaus verdichtet. Das Grundstück wird von einer Einbahnstrasse erschlossen und der Baukörper in die bestehende Bausubstanz eingearbeitet. Das Haus beherbergt zwei Wohnungen. Beide erhalten ihren je eigenen Aussenraum. Es ist eine Gartenwohnung und eine Attikawohnung mit Atrium und grosser Dachterrasse vorgesehen.
Die Gartenwohnung besetzt im Garten- und Erdgeschoss die Geschossfläche zu 2/3. Die Dachwohnung verfügt über ein Treppenhaus mit überdimensionierten Podest Flächen, welche auf den Halbgeschossen zu Zimmern ausgeweitet werden. Im Obergeschoss besetzt die Dachwohnung die gesamte Geschossfläche und rahmt das eingeschriebene Atrium mit dem Aufgang zur Dachterrasse.
Die wohnungstrennenden Bauteile, die Decken und die Mittelwand, sind im Beton gefertigt. Entgegen dem klassischen Materialeinsatz werden die tragenden Aussenwände in massiver Holzbauweise realisiert. Die tonnenschweren Betondecken werden von filigranen Holzwänden getragen. Dies ermöglicht einen, der natürlichen Strahlung offenen Innenraum, während dem die mineralischen Trennelemente die akustischen Anforderungen gewähren.
Sämtliche eingesetzte Materialien bleiben sichtbar, was beim Einsatz von Sichtbetondecken auf naturbelassenen Grossformatplatten in Weisstanne eine grosse Herausforderung darstellt. Der Rohbau ist der Fertigbau.
Die Holzwände variieren vom Gartengeschoss mit 140 mm Stärke bis zum Dachgeschoss zu einer Stärke von 80 mm. Die Holzelemente übernehmen nicht nur die Lastabtragung der massiven Betonbecken, gewähren zudem auch die Übernahme der Horizontalkräfte des Gebäudes und steifen dieses auch aus.
Die Strukturierung in der Vertikalen erfolgt auf Halbgeschossen. Die versetzte Anordnung der Geschosse wird in der Holzfassade auf 5 ringförmig angeordnete Schichten verteilt, welche auch die versetzt angeordneten Fensteröffnungen organisieren. Die leichte Schrägstellung der Fassadenelemente gewährt eine regelmässige Abtrocknung der Holzfassade und verstärkt zugleich die Lesbarkeit der Schichtung. Es entsteht ein einheitliches und beruhigtes Fassadenbild. Der innere und der äussere Fassadenaufbau korrelieren. Die gewählte Konstruktion bleibt auch nach Vollendung sichtbar. Die massiven, tragenden Holzwände vermitteln farbliche Wärme zum Innenraum. Beton und Holz wechseln sich ab, gezielte Farbakzente akzentuieren die Lesbarkeit des Entwurfes.

192203097