Haus Schweizer

 
7206 Igis,
Schweiz

Veröffentlicht am 08. April 2024
Brändli Gioia Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Nordfassade Inennhof bei Nacht Südfassade Innenleben Westfassade Südfassade Essraum Küche Wohnraum

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Martin Klaas-Strasse 13, 7206 Igis, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
03.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
407 m²
Gebäudekosten (BKP 2)
1,5 Mio. CHF
Parkplätze
4

Beschreibung

Das Haus Schweizer zeigt sich als konsequenter Sichtbetonbau mit klar definiertem Gebäudevolumen — entworfen von Brändli Gioia Architekten. Die grosszügige Fassadenöffnung lässt Innen- und Aussenraum miteinander verschmelzen und zugleich genügend Sonnenlicht in das Gebäude, um dieses über das ganze Jahr hinweg autark zu beheizen.

Ausgangslage

Bei der Entwicklung des Haus Schweizer wurde grossen Wert auf eine klare Volumenkomposition gelegt, wie auch die konsequente Materialisierung in Sichtbeton. Das Gebäude soll ohne aktiven Heizungserzeuger alleine durch die direkte Sonneneinstrahlung betrieben werden können. Die Architektur, Technik und interne Raumentwicklung sollen gemeinsam zu Ganzen verwachsen.

Entwurfsidee

Topographisch gesehen liegt das Grundstück am Fusse einer imposanten Berglandschaft. Das Haus Schweizer soll diesen wundervollen Aussenraum umfassen. Architektonisch gesehen bilden Nord-, West- und Ostseite eine geschlossene Hülle, während sich die Südfassade komplett öffnet. Der südlich gelegene Innenhof schafft zusätzlichen Aussenraum und ermöglicht ein Ort der Ruhe und Erholung. Die architektonische Volumenkomposition geht Hand in Hand mit dem Energiekonzept. So soll die südliche Fassadenverglasung als alleiniger Wärmelieferant für die ganzjährige Temperierung des Gebäudes dienen. Die damit gewonnene Sonnenenergie wird wiederum in der ausreichend dimensionierten Masse des Gebäudes über Tage hinweg gespeichert — ein konsequenter Sichtbetonbau trifft auf Low-Tech.

Projektierung

Auf drei Seiten und gegen den Strassenraum zeigt sich das Einfamilienhaus aus Sichtbeton als klar definiertes Volumen. Gegen Süden öffnet sich vor dem Wohnraum ein Innenhof. Dieser schafft Privatraum und Intimität. Die gesamte Südfassade ist komplett verglast, was sowohl architektonischen wie auch funktionalen Charakter hat. Mit seiner grosszügigen Öffnung umfasst das Haus Schweizer die umliegende Berglandschaft und lässt den Wohnraum mit dem Aussenraum verschmelzen. Auf den drei Geschossen wird jeweils Bezug zum Aussenraum geschaffen. Das Untergeschoss lebt vom direkten Zugang zum Innenhof. Das Erdgeschoss wird vom Grün von den umliegenden Sträuchern und Blumen geprägt, während im Dachraum das Bergpanorama den Raum durchflutet. Architektur, Wohnerlebnis und Funktionalität sollen in einem einzigen Projekt verschmelzen. Die verglaste Fassadenfläche dient zusätzlich als alleiniger Energiegewinn für die Heizung des gesamten Gebäudes. Während die Sonnenenergie den Baukörper konstant erwärmt, sorgt die ausreichend dimensionierte Masse in Sichtbeton für den Ausgleich der Temperaturschwankungen über mehrere Tage hinweg.

Besonderheiten

Das Gebäude wurde als Low-Tech Gebäude konzipiert. Auf einen aktiven Heizungserzeuger wird komplett verzichtet, denn die Südfassade lässt auch in den Wintermonaten genügend direkte Sonnenenergie in den Baukörper eindringen, um diesen auf einer konstanten Raumtemperatur von 20 Grad zu halten. Eine ausreichend dimensionierte Gebäudemasse gleicht Temperaturschwankungen über mehrere Tage hinweg aus.

Das Projekt von Brändli Gioia Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

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