KuhBar

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7050 Arosa,
Schweiz

Veröffentlicht am 25. März 2024
Albertin Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Tschuggenalp Arosa, 7050 Arosa, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
11.2023

Gebäudedaten nach SIA 416

Geschossfläche
622 m²
Nutzfläche
522 m²
Gebäudevolumen
4923 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
2,7 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
15

Beschreibung

Die KuhBar in Arosa zeichnet sich durch ihre aussergewöhnliche Gebäudeform aus. Die steile Dachneigung gewährleistet, dass die Fotovoltaikanlage schneefrei bleibt und orientiert sich an der Silhouette der umliegenden Berge sowie der bestehenden Infrastruktur des Skigebietes. Die schwarzen Module tragen durch ihre absorbierende und beruhigende Wirkung auf der Dachfläche wesentlich zum Gesamtbild bei. Die Holzdachkonstruktion schafft ein stimmiges Äusseres und verbindet Neubau und Bestand der Tschuggenhütte harmonisch.

Ausgangslage

Die KuhBar auf 1991 Metern über Meer ist ein beliebter Treffpunkt für Après-Ski in der Wintersportarena Arosa Lenzerheide. Jahrelang ein Provisorium, wurde sie jeden Winter neu aufgebaut. Im Jahr 2019 entschieden sich die Arosa Bergbahnen für einen permanenten Bau, der den heutigen Standards entspricht und einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Skigebiets leistet. Da der Neubau ausserhalb der Bauzone liegt, spielte die Architektur im Zusammenspiel mit der Natur eine wichtige Rolle.

Entwurfsidee

Die Tourismusbranche strebt vermehrt nach Nachhaltigkeit, insbesondere in Form einer sensiblen Umsetzung ausserhalb der Bauzone. Dabei soll jede bauliche Massnahme nicht nur die Mindestanforderungen erfüllen, sondern einen wertschöpfenden Beitrag in den drei Zieldimensionen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft leisten.
Diesem Anspruch wurde mit einer innovativen Dachform zur Installation einer Fotovoltaikanlage Rechnung getragen. Der in den Wintermonaten produzierte Strom kann direkt für den Barbetrieb und die benachbarte Tschuggenhütte genutzt werden. In den Sommermonaten wird der erzeugte Strom direkt in das Netz der Bergbahnen eingespeist.
Die Bar schliesst an das bestehende Blockhaus an. So können sowohl die bestehende Technik als auch die Küche weiter genutzt werden. Der offene Blockbau dient als Bar, Lager und Küche für Snacks und kleine Mahlzeiten. Diese Integration des Bestandes unterstützt die Werterhaltung und leistet einen vorbildlichen Beitrag zur aktuellen CO₂-Diskussion.

Projektierung

Herzstück des Neubaus ist eine grosszügige, hohe, stützenfreie und raumbildende Tanzfläche. Das Gebäude erstreckt sich in Längsrichtung, wobei die verglasten Fassaden den Raum zur Berglandschaft hin öffnen. Eine Fassade aus heimischem Holz verbindet die Primärkonstruktion des Neubaus mit dem Bestand zu einer harmonischen Einheit. Die hinterlüftete und gebrannte Holzkonstruktion erzeugt ein einheitliches und farblich abgestimmtes Erscheinungsbild. Die Materialwahl berücksichtigt auch die spätere Entsorgung und Wiederverwertung im Kreislauf.

Besonderheiten

Als modernes Après-Ski-Gebäude setzt der Anbau ein klares Statement und zeigt, wie sich Gebäude ausserhalb der Bauzone harmonisch in die Landschaft integrieren und zugleich einen nachhaltigen Beitrag leistet. Durch die mit der Landschaft verwobene Architektur und die besondere Dachform ist die neue KuhBar ein markantes Wahrzeichen, das nicht nur den Ort, sondern auch die Geschichte und die soziale Nachhaltigkeit in sich trägt.

Das Projekt von Albertin Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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