Mehrzwecksaal und Gemeinschaftsbereich im Internat

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1264 Saint-Cergue,
Schweiz

Veröffentlicht am 04. April 2025
Bunq SA Architectes
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Chemin Mont-Désir 1, 1264 Saint-Cergue, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
10.2023

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Nutzfläche
880 m²
Gebäudevolumen
5088 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
5,0 Mio. CHF
Anzahl Betten
10
Anzahl Schüler
10

Beschreibung

Die École Protestante d’Altitude (EPA) betreut Kinder mit Lernschwierigkeiten im Internat, im teilzeitbetreuten oder externen Schulbetrieb. Auf dem Schulgelände befinden sich derzeit mehrere Gebäude: ein neueres Schulgebäude, drei veraltete Wohngebäude (Le Rocher, Héliode und Esterel) sowie ein separates Dienstgebäude.

Die EPA plant den Bau eines neuen multifunktionalen Raumes, der sowohl für den Sportunterricht als auch für schulische Veranstaltungen genutzt werden kann. Da das Gelände bereits weitgehend überbaut ist, sieht das Projekt vor, die neue Halle anstelle eines der veralteten Internatsgebäude zu errichten. Das Wohnprogramm wird dabei in die Dachstruktur des Neubaus integriert.

Typologie und Materialität
Der Baukörper schmiegt sich an die bestehende Topografie zwischen einer Stützmauer und dem natürlichen Fels. Die Konstruktion besteht aus Holzrahmen, die die gesamte Breite des Raumes überspannen. In deren statischer Höhe sind die Wohnbereiche des Internats untergebracht. Der Raum profitiert vom südseitigen Tageslicht, das durch die Tragstruktur und hölzerne Rollläden gefiltert wird. Das Internat erhält einen eigenen Zugang, der mit den weiteren Wohnbereichen auf dem Gelände verknüpft ist. Die inneren Raumfolgen sind durch die Tragstruktur definiert, während die geneigten Dächer das natürliche Licht bis ins Herz des Gebäudes führen. Die Zimmer öffnen sich zu Balkonen mit Ausblick auf die umliegenden Berge und das unterhalb liegende St-Cergue. Die architektonische Sprache ist bewusst zurückhaltend: Roh belassene Materialien betonen die Konstruktion und die rhythmische Wiederholung der Holzrahmen.

Konstruktion und Nutzung
Das Projekt vereint ein gemischtes Raumprogramm: Wohnnutzung und Mehrzwecksaal – beide eingebettet in den schulischen Kontext. Im Zentrum des Entwurfs steht die Auseinandersetzung mit der Tragstruktur. Die Dachkonstruktion des Mehrzwecksaals wurde so konzipiert und dimensioniert, dass sie den Wohnbereich trägt – nach dem Prinzip einer bewohnten Tragstruktur. Der Boden des Internats ist an dieser Struktur aufgehängt. Die Geometrie der Tragrahmen und das Raster ihrer Abfolge wurden so gestaltet, dass sie die verschiedenen Räume des Internats definieren und zonieren.

Das Projekt von Bunq Architectes wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Nina Farhumand publiziert.

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