Schulhaus Wallrüti

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8404 Winterthur,
Schweiz

Veröffentlicht am 20. März 2023
Schneider Studer Primas GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
06.2022
Links

Beschreibung

Kostengünstiger Neubau einer Freiluftschule des 21. Jahrhunderts mit neuen pädagogischen Möglichkeiten für den Unterricht der Zukunft. Einbettung der Schule in ein neu etabliertes Parkband mit Lauben, die öffentlich zugänglich sind. Flexible Gebäudestruktur, die sich zukünftigen Anforderungen anpasst und damit auf lange Sicht nachhaltig ist.
Park und Lauben knüpfen an die Stadt an: Entlang der Guggenbühlstrasse wird neu ein strassenbegleitendes Parkband etabliert und der Neubau des Klassentraktes der Schule Wallrüti eingeschrieben. Die Lauben der Schule sind als öffentliche Räume wie die Bürgersteige und Plätze in einer Stadt allseitig zugänglich. Die Schule strahlt sternförmig ins Quartier aus und ist in dieses bestens eingebettet.

Freiluftschule
Der Grundriss zeigt zwei unterschiedliche Typen von Geometrien: Die innere Struktur basiert auf einem einfachen orthogonalen Prinzip. Dieses wird von einer frei geformten «Wolke» umspielt. Das Zusammenspiel formt einen rundum laufenden Garten auf drei Ebenen. Die Unmittelbarkeit der Innen-Aussen-Beziehung verleiht dem Gebäude den Charakter einer Freiluftschule, indem die Fenster im Sommer vollkommen geöffnet werden können und die Flanierterrassen als zusätzliche Orte des Lernens genutzt werden können.
Durch das Umstülpen der Erschliessung nach Aussen rücken Klassenzimmer in unmittelbare Nähe zueinander. Raumhohe Doppelflügeltüren erlauben es, die Klassenzimmer zu grösseren Einheiten zu verbinden. Damit entstehen zusätzliche pädagogische Möglichkeiten für den Unterricht. Das ganze oberste Klassenzimmergeschoss kann mit einfachen Handgriffen in eine einzige grosse Lernhalle verwandelt werden.

Interaktion und flexible Strukturen
Das Tragwerk ist auf ein Skelett aus Geschossdecken und kräftigen Stützen reduziert, mit denen das Gebäude zugleich rahmenartig horizontal ausgesteift wird. Damit können sämtliche Wände nichttragend ausgebildet und später verschoben oder ganz entfernt werden. Das Gebäude kann so auch in ferner Zukunft an sich ändernde Bedürfnisse angepasst werden und Nutzungen aufnehmen, von denen wir zum heutigen Zeitpunkt noch gar nichts wissen.

Ausgangslage
Die Schulanlage aus den 1960er-Jahren war in die Jahre gekommen. Insbesondere das verwendete Material Cortenstahl hatte stark gelitten und der Klassentrakt drohte einzustürzen. Der Ersatzneubau mit 28 Klassenzimmern erreicht als eine der grössten Sekundarschulen im Kanton Zürich ein minimes Kostenziel. Mit dem Verzicht auf eine teure innere Erschliessung, reduzierter Gebäudetechnik und einer einfachen Materialisierung konnte im finanziellen Rahmen realisiert werden. Weniger zu beheizender Rauminhalt bedeutet schliesslich weniger Energieaufwand und geringere Unterhaltskosten.

Der Text wurde von den Architekt*innen im Zusammenhang mit der Einreichung des Projektes für den Arc Award 2023 verfasst.

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