Swissbau Inside Neonlounge
,
Schweiz
Veröffentlicht am 09. April 2025
Bureau Hindermann GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Basisdaten
Beschreibung
Die letzten Jahre haben dem klassischen Messeformat einen kritischen Blickwinkel beschert, während die Bedeutung des persönlichen Austauschs nach wie vor unbestreitbar bleibt. Mit der Swissbau Inside auf der Swissbau 2024 wurde eine Plattform geschaffen, die Innenausbau und Innenarchitektur stärker in den Fokus rückt. Neben einem nachhaltigen und flexiblen Standsystem wurde das gesamte Konzept einer Messe neu gedacht.
Durch Netzvinyl umhüllte Baugerüste formen eine eigenständige Struktur, die die einzelnen Ausstellungsflächen gliedert. Dank eines modularen Baukastensystems lassen sich die Stände individuell konfigurieren, indem verschiedene Podeste, Wandelemente, Beschriftungen und Beleuchtungskomponenten kombiniert werden. Diese ressourcenschonende Bauweise reduziert Abfall, da die Elemente mehrfach verwendet oder in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Zum Stand gehört ein Leuchtelement, welches mit dem Logo des Ausstellers bestückt wird. Ebenso bietet ein Wandpodest eine Fläche für ein Bild pro Aussteller. Der Clou der Swissbau Inside zeigt sich in der Einfachheit – die Ausstellenden bringen lediglich ihre Waren und stellen das Verkaufspersonal. In dieser Inszenierung stehen nicht die Marken, sondern die Produkte und die persönliche Beratung im Vordergrund. Angrenzende Co-Working Zonen ergänzen das Angebot und bieten den Rahmen für ruhigere Besprechungen.
Im Zentrum der Messe schafft die #NEONLOUNGE einen Raum für Austausch und Gastronomie. Ergänzt durch den Speakers Corner bietet sie eine Bühne für Vorträge und Diskussionen zu aktuellen Themen der Innenarchitektur. Auch hier basiert das Mobiliar auf wiederverwendeten Teilen. Durch gekonnt komponierte Oberflächen, Texturen und Farben wird die #NEONLOUNGE ihrem Namen mehr als gerecht. Der magentafarbene Teppich und die leuchtend orangefarbenen Coray-Stühle, eine spezielle Edition des Schweizer Möbelklassikers, spiegeln sich in der Farbpracht des von der Decke hängenden Textils wider, das die Lounge mit einer grossen Geste umhüllt. Ein Höhepunkt, ganz im spielerischen Stil von Bureau Hindermann, sind die «disco cement mixer»: Die strahlend pinken Zementmischer mit spiegelnder Trommel zelebrieren die mondänen Ready-Mades der Baustelle. Die Umsetzung der Lounge erfolgte in Kooperation mit dem Schweizer Textilunternehmen 4Spaces. Nachwuchsprojekte und Schweizer Architekturpreise erhalten einen Ausstellungsbereich, um neue Perspektiven zu präsentieren. Es war ein Anliegen mit der Swissbau Inside der Innenarchitektur auf der Swissbau Messe mehr Sichtbarkeit zu geben.
Was ist das Besondere an der Bauaufgabe?
Die Herausforderung bestand darin, eine Plattform an der Swissbau Messe zu schaffen, die Innenarchitektur und Innenausbau stärker in den Fokus rückt. Dabei sollte ein nachhaltiges, flexibles und ästhetisch ansprechendes Standsystem entwickelt werden.
Welche Überlegungen liegen diesem Projekt zugrunde?
Im Zentrum stand die Idee einer modularen, ressourcenschonenden Bauweise, die sich individuell anpassen und mehrfach verwenden lässt. Das Konzept hinterfragt bestehende Messeformate und setzt auf eine Gesamtinszenierung, in der die Produkte und nicht die Marke im Vordergrund stehen. Nach Covid-19 muss die Messe neugedacht werden. Nach wie vor stehen das persönliche Beratungsgespräch und die Begegnung im Mittelpunkt. Das System der Swissbau Inside ist nicht nur nachhaltiger als klassische Individual-Messestände, sondern ebenso kostengünstiger. Dies erlaubt auch kleineren Firmen eine Teilnahme.
Haben aktuelle energetische oder konstruktive Trends das Projekt beeinflusst?
Das gesamte System wurde unter dem Aspekt der Wiederverwendbarkeit entwickelt. Anstelle temporärer Einweg-Messebauten wurde eine ressourcenschonende, kreislauffähige Lösung mit modularen Elementen geschaffen, die mehrfach verwendet oder zurückgeführt werden können.
Das Projekt von Bureau Hindermann GmbH wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Jeannine Bürgi publiziert.