Terrassenhäuser Brühlberg Süd 1–4

3 von 8

 
8406 Winterthur,
Schweiz

Veröffentlicht am 23. September 2020
PARK ARCH AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Tössebene Fernsicht Quartier Topografie und Bebauung Ausblicke der obersten Wohnungen Terrassierte Geschosswohnungen Wohnraum und Terrasse Nachbarschaft Zugang zu den Dachterrassen Wohnungen mit hohen Räumen Räume beidseitig der Mittelwand

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Schlosstalstrasse 26-28, 52a-c, Schlosshofstrasse 100-108, 160-240, 8406 Winterthur, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
05.2020

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
11 bis 20
Anzahl Kellergeschosse
2
Anzahl Wohnungen
136
Grundstücksfläche
34'350 m²
Gebäudevolumen
88'500 m³
Parkplätze
189

Beschreibung

Die einzelnen Häuser verfügen über je eigene Grundrisstypen, die wiederum auf die jeweilige Hangneigung und die Nachbarn reagieren. Es entsteht eine vielfältige Ergänzung des Quartiers, eine mehrschichtige Verzahnung mit der Landschaft und ein präziser Abschluss des Siedlungsgebietes zugleich.

Ausgangslage

Die einprägsame Topografie mit Hangkuppen und leichten Tälern und der charakteristische Stadtkörper mit Wohnhäusern und prägnanten Industriebauten prägen das Gebiet am Brühlberg Süd.

Entwurfsidee

Mit der präzisen Setzung der schlanken Volumen bleiben für die räumliche Wahrnehmung der Topografie wichtige Aussenräume und für die städtebauliche Einordnung die Massstäblichkeit erhalten.
Im steilsten Bereich des Areals werden die Häuser als zeilenartige Einzelbauten quer in den Hang gesetzt. Die spezifische ‚Welligkeit’ des Hanges wird durch die Setzung in der Falllinie betont, Hangkuppe und Talsenke bleiben frei. Die Dachkanten zeichnen den gewachsenen Hangverlauf nach, was den Eindruck einer geschmeidigen Einpassung in den Hang verstärkt. Haus E–G stehen parallel zum Hang und weichen von den Höhenlinien nur geringfügig ab, um die Ausrichtung nach Westen zu betonen. Dank der Abtreppung in der Tiefe arbeiten sich die Gebäudekörper langsam den Hang hoch.
Dieses Fallen und Kriechen ist auch im Innern der Gebäude wahrnehmbar. Dies ganz gemäss der Forderung von Lucius Burkhardt, der die Terrassenbauten 1968 pries, weil sie sich als «echt dreidimensionale Gebilde erst in der Bewegung» erschlössen. Während die Wohnungen bei Haus A-D und H dreiseitig orientiert von der Repetition der Aussicht profitieren, sind in Haus E–G in vier Richtungen unterschiedliche Ausblicke zum Hang und talseitig möglich.

Projektierung

Mit einer feinen Farbschicht, die über den grobkörnigen Putz abgerollt wurde, entsteht an der Fassade ein schillernder Effekt zwischen den weissen Tiefen und den silberfarbenen Höhen. Dies führt nicht nur zu einer direkten Darstellung von Entfernung – Materialität mit Tiefenwirkung aus der Nähe und gleichmässige Volumetrie von Fern gesehen. Vielmehr entstehen die horizontalen Linien durch den Farbauftrag des Malers, der bei der Malerarbeit die Rolle immer wieder neu ansetzte. Es ist eine freie, aber zugleich sehr direkte und konsequente Manifestation, dass Häuser letztendlich durch Menschen mit ihrem Bewegungsraum errichtet sind und, wie Philip Ursprung festhielt, mit diesem Massstabsbezug auch eine reduzierte Form des Ornamentes.
Auf verschiedenen Ebenen sind bei den terrassierten Stadthäusern in Winterthur die beiden Massstäblichkeiten der weiten Landschaft und der menschlichen Grösse mehrschichtig ineinander verzahnt.

192123772