Villa Schneeberger
,
Schweiz
Veröffentlicht am 08. April 2024
Morel Roth Architekten Sàrl
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Morel Roth Architekten haben die von Jaques Georges Haefeli 1971 erbaute «Villa Schneeberger» in La Chaux-de-Fonds renoviert und umgebaut.
Ausgangslage
Das Haus wurde im Jahr 1971 vom bekannten Architekt Georges-Jaques Haefeli für seinen Freund Pierre Schneeberger entworfen und gebaut und reiht sich in die brutalistischen Werke von Haefeli aus dieser Zeit ein. Das Haus besteht aus einem Untergeschoss, dem Erdgeschoss, welches dem Atelier gewidmet ist und zwei weiteren Geschossen, welche dem wohnen dienen. Das Haus erfuhr über die Jahre diverse Änderungen, welche der Architektur nicht nur dienlich waren und sollte durch den Umbau seine ursprüngliche Klarheit wieder erlangen.
Entwurfsidee
Der Leitgedanke beim Umbau war, das Bauwerk so weit wie möglich in den ursprünglichen Zusatand zurück zu versetzen. Die Rohen Materialien Beton und Backstein sollten wieder zur Geltung kommen, der Boden sollte möglichst zurückhaltend gestaltet werden. Der Grösste Eingriff galt den Nasszellen und der Küche welche komplett umgebaut und teilweise erweitert wurden um den heutigen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Fassade sollte erhalten werden und auch hier sollte der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden. Die Fenster wurden grösstenteils ersetzt. Aus Kostengründen wurde vorerst auf die Erneuerung der Fassade im Erdgeschoss verzichtet, wird aber so bald als möglich ebenfalls erneuert.
Projektierung
In den 1980er-Jahren wurden diverse Räume komplett mit Teppich verkleidet – selbst die Betondecke im Bad wurde nicht verschont. Nach Möglichkeit wurden die darunter liegenden Backsteinwände und Betondecken in aufwändiger Restaurationsarbeit wieder freigelegt. Die Materialien sind so gewählt, dass sie den ursprünglichen Bau unterstreichen und in kombination mit dem Sichtbeton und dem Sichtmauerwerk ein behagliches Wohnklima schaffen. Die zurückhaltende und einheitliche Wirkung des Spanntepichbodens wurde durch einen strapazierfähigen Fliessbelag ersetzt, welcher sich den Sichtbacksteinwänden unterordnet. Die neuen Holz/Aluminium-Fenster übernehmen die ursprünglich Einteilung. Die Aussenliegenden Lamellenstoren, welche nachträglich installiert wurden, wurden entfernt und an der Südwestfassade durch filigrane Stofflamellen ersetzt.
Das Projekt von Morel und Roth Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Valentin Oppliger publiziert.