Wohn- und Geschäftshaus 'perron1', Solothurn
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Morger Partner Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012
Projektdaten
Basisdaten
Beschreibung
Die Struktur der Stadt Solothurn ist in mehreren wahrnehmbaren zum Teil überlagernden Schichten zu erkennen. Der kompakt geformten historischen Altstadt im Inneren folgt der grosszügige offene Aareflussraum, danach ein Gebiet mit fragmentarisch realisierten Stadtstrukturen aus dem 19. Jahrhundert und schliesslich das zum Teil noch unternutzte Areal mit dem Bahnhof von Solothurn. Die Bauten hier sind in der Hauptsache grossmassstäbliche und indifferente Lager und Gewerbehallenbauten. Sie unterscheiden sich in Dimension und Gliederung zu den Bauten aus dem 19. Jahrhundert.
Das Projekt versucht eine konzeptionelle Synthese aus den unterschiedlichen «Mentalitäten» dieser beiden letztgenannten den Bauplatz prägenden Bautypen herzustellen. Während die Horizontale das indifferent Grossmassstäbliche nachzeichnet, verfolgt die Vertikale die Gliederung aus dem 19. Jahrhundert. Das langgezogene Gebäude bildet zudem den Abschluss zum Gleisfeld und definiert den Anfang eines neuen, grosszügigen Boulevards entlang der Dornacherstrasse. Die Nutzung im Erdgeschoss ist der Ladennutzung und Dienstleistung gewidmet. Das erste und zweite Obergeschoss können der Nachfrage entsprechend für grossflächige Ladennutzungen, Dienstleistungen, aber auch unabhängig erschlossen als Büro und Schulungsräume etc. Verwendung finden. Vier mit den notwendigen Infrastrukturen ausgestattete Kernbereiche liegen in regelmässigen Abständen an der Nordseite des Gebäudes. Dadurch werden Nutzungseinheiten von kleinen Zellenbüros über Gruppenbüros bis zu grossflächigen offen gestalteten New-Office-Einheiten möglich. Die beiden oberen Geschosse sind ganz dem Wohnen vorbehalten. 40 Geschoss- und Maisonettewohnungen bieten ein äusserst attraktives, urbanes Leben inmitten der Stadt. Die entwickelte Fassadentypologie erlaubt über grosse Fenster den einmaligen Blick in die Stadt, ins Mittelland und zu den Juraanhöhen. Atrien und verglaste Veranden bieten trotz der Lage nahe der Schienen einen geschützten und introvertiert nutzbaren Aussenraum, welcher den Wohnräumen seinen spezifischen Charakter verleiht.