Highlights Arc Afterwork – Viel Lärm um Lärm
Mehr als 120 Anmeldungen in wenigen Tagen – der jüngste Arc Afterwork «Viel Lärm um Lärm» war im Nu ausgebucht. Das verwundert nicht, ist doch die Schallschutzgesetzgebung derzeit in aller Munde, nachdem zuletzt mehrere grosse innerstädtische Wohnungsbauprojekte in Rekursen von den Gerichten gebodigt worden sind. Der Informations – und Diskussionsbedarf ist entsprechend hoch.
Deborah Fehlmann, Thomas Gastberger, Piet Eckert, Alain Roserens und Urs Primas erläuterten in Referaten die aktuelle Problemlage und zeigten zugleich auf, welche Lösungen die Architektur für das Bauen an lärmigen Orten anbieten könnte. Es wurde deutlich, dass mit durchgesteckten Wohnungen, Balkonen zur lärmabgewandten Seite und mit cleveren Schnitten auch an stark befahrenen Verkehrsachsen gute Architektur möglich ist. Mehr noch: Es kann sogar Wohnraum entstehen, der räumlich «out of the box» ist. Die grosse Frage war jedoch: Wie kann dies in die derzeit laufende Revision der Schallschutzgesetzgebung einfliessen?
Lärmkultur bauen
Die gezeigten Arbeiten hatten einen Grundtenor: Schutz vor Lärm ist wichtig, aber lebendige Strassen schaffen eben auch Urbanität. Städtebaulich und architektonisch clever gemacht, kann daher selbst ein Verkehrsfluss zu einem stimulierenden Aspekt der Stadt werden. Doch genau dies – wie man Verkehr, öffentlichen Raum und Wohnungen zueinander organisiert – sei die grosse Kunst beim innerstädtischen Entwerfen. Doch wie man dies in allgemeingültige Gesetztestexte überführen könne, die das Richtige fördern und das Problematische ausschliessen, bedarf noch einigen Diskussionen. Das Publikum war so engagiert, dass nur einige der Fragen und Kommentare nach dem Podium gehört werden konnten. Entsprechen wurde beim anschliessenden Flying Dinner zwischen den Referent*innen, Gästen und Sponsoren weiter intensiv über das Thema Lärm und Lärmschutz diskutiert.
Fotos: Simon Rüeger