Das Spiel zwischen Utopie und Realität – beim Arc Afterwork gewährte Gion A. Caminada Einblicke in seine Arbeiten

Veröffentlicht am 07. Mai 2025 von
Jørg Himmelreich

Gion A. Caminada, Preisträger des Lifetime Achievement Awards 2024, gab bei einem Vortrag in der Giesserei Zürich-Oerlikon Einblicke in verschiedene Kernthemen seiner Arbeit. Er reflektierte über bekannte Gebäude und zeigte neue Projekte. Indem er Themen herausarbeitet, die ihn seit Jahren beschäftigen, war sein Referat weit mehr als eine Werkschau.

Beim Arc Afterwork gewährte Gion A. Caminada Einblicke in seine Arbeiten. | Foto: villigerfilm / Adam Bruckstein Photography

Beim Arc Afterwork gewährte Gion A. Caminada Einblicke in seine Arbeiten. | Foto: villigerfilm / Adam Bruckstein Photography

Beim Arc Afterwork gewährte Gion A. Caminada Einblicke in seine Arbeiten. | Foto: villigerfilm / Adam Bruckstein Photography

Beim Arc Afterwork am 2. April 2025 stellte Gion Caminada zahlreiche übergeordnete kulturelle Fragen und verwob sie mit Schilderungen persönlicher Erfahrungen – zwei Sphären, aus denen er viel Inspiration für seine Projekte schöpft. Er zeigte seinen Einsatz für eine regionale Baukultur bei gleichzeitigem Interesse für das Kosmopolitische und betonte den Wert von «Differenz». Das mag überraschen, scheinen seine Bauten doch stets äusserst sensible auf ihren jeweiligen Kontext zu reagieren. Doch Caminada geht es um eine Differenz, die aus der kontinuierlichen Beschäftigung mit dem Gleichen sichtbar wird. Diese Haltung ist einer der Gründe, warum seine Architektur stets vertraut und doch zeitgemäss, mitunter gar progressiv wirkt.

Der Vortrag lieferte vielfältige Inspirationen für die Gespräche. | Foto: villigerfilm / Adam Bruckstein Photography
Gastgeber und Gäste nutzten das Flying zum Austausch. | Foto: villigerfilm / Adam Bruckstein Photography

Caminada führte das Publikum ausgehend von einigen seiner Projekte in Vrin – Ställen, der bekannten Totenstube und Häusern – weiter nach Disentis, wo er einen Stall und ein Mädcheninternat gebaut hat. Von dort nach Valendas, wo er Wohnungen mit unterschiedlichen Temperaturzonen erstellt hat, hin zum Grand Hotel Maistra Hotel in Pontresina. An diesem jüngeren Bauwerk zeigte der Architekt seine intensive Auseinandersetzung mit Atmosphäre auf, seine persönliche Herangehensweise beim Umgang mit Referenzen sowie neue konstruktive Ansätze beim Arbeiten mit Stein. Dies leitete über zum Kulturarchiv Tujetsch Sedrun, bei dem ein Findling als Pfeiler fungiert und schliesslich zu einem «Zentrum» für Zug, wo Caminada ein innovatives Gebäude entwickelt, dessen hölzerne Decken von vier Türmen mit Mauern aus Schichten von Naturstein und Beton tragen werden.

Der Saal der Giesserei in Zürich-Oerlikon war voll besetzt. | Foto: villigerfilm / Adam Bruckstein Photography

Der Saal der Giesserei in Zürich-Oerlikon war voll besetzt. | Foto: villigerfilm / Adam Bruckstein Photography

Der Saal der Giesserei in Zürich-Oerlikon war voll besetzt. | Foto: villigerfilm / Adam Bruckstein Photography
Gion A. Caminada sprach über seine Arbeit.

Der Bericht wurde von Jørg Himmelreich für Arc Mag 2025–3/4 verfasst. Bestellen Sie Ihr Exemplar unter: swiss-arc.ch/service/magazin-bestellen

192220887