Hodler, Klimt und die Wiener Werkstätte

Veröffentlicht am 14. Juli 2021 von
mgt

Als die Malerei in Wien um 1900 mit Gustav Klimt (1862-1918) einen Höhepunkt erreichte, forderte dieser die Überwindung der traditionellen Unterscheidung von «hoher» und «angewandter» Kunst. Seinen Überlegungen legte Klimt eine «ideale Gemeinschaft der Schaffenden und Geniessenden» zugrunde. Zum nachhaltigen Motor einer modernen Designentwicklung wurde das Schaffen der 1903 gegründeten Wiener Werkstätte. Zu den Kunden der Wiener Werkstätte zählten Klimts wichtigste Auftraggeberinnen und Auftraggeber – aber auch der Schweizer Künstler Ferdinand Hodler (1853-1918), der 1913 dort das Mobiliar für seine Genfer Wohnung in Auftrag gab. Seit der für Hodler bahnbrechenden Ausstellung in der Wiener Secession von 1904 war er mit deren Ideen bestens vertraut.

Moritz Nähr, 19. Ausstellung der Wiener Secession, Innenaufnahme: sog. «Hodlersaal», 1904. Schwarz-Weiss-Negativ Österreichische Nationalbibliothek, Wien Foto © ÖNB/Wien

Moritz Nähr, 19. Ausstellung der Wiener Secession, Innenaufnahme: sog. «Hodlersaal», 1904. Schwarz-Weiss-Negativ Österreichische Nationalbibliothek, Wien Foto © ÖNB/Wien

Moritz Nähr, 19. Ausstellung der Wiener Secession, Innenaufnahme: sog. «Hodlersaal», 1904. Schwarz-Weiss-Negativ Österreichische Nationalbibliothek, Wien Foto © ÖNB/Wien

Ausgehend von diesem engen Verhältnis wirft das Buch zur gleichnamigen, von Tobias G. Natter kuratierten Ausstellung aus Wiener Perspektive einen frischen Blick auf den Schweizer Nationalkünstler. Erstmals werden darin auch die weiteren Beziehungen der Wiener Werkstätte zu Zürich und zur Schweiz dargestellt, die 1917 mit der Gründung einer eigenen Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse ihren Höhepunkt fanden. Der Band ist reichhaltig illustriert mit Abbildungen von rund 180 Werken, darunter Gemälde, Entwürfe, Möbel, Schmuck und anderes mehr.

Ferdinand Hodler, Blick ins Unendliche III. Foto © Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne / Nora Rupp
Ferdinand Hodler, Das Kiental mit Blümlisalp, 1902 Öl auf Leinwand, 84,5 x 85 cm. Foto © Sebastian Stadler 2014

Die Überwindung von «High» und «Low»: Die legendäre Wiener Werkstätte und ihre Dependance in Zürich

Hodler, Klimt und die Wiener Werkstätte

Herausgegeben vom Kunsthaus Zürich. Mit Beiträgen von Tobias G. Natter, Rainald Franz, Niklaus M. Güdel, Monika Mayer und Elisabeth Schmuttermeier

1. Auflage, 2021

Deutsch, Gebunden

224 Seiten, 236 farbige Abbildungen

22.5 x 27.5 cm

ISBN 978-3-03942-016-2

CHF 49.00

Zu bestellen beim Verlag Scheidegger & Spiess

Die Autoren:

Tobias G. Natter ist freier Kurator für führende Kunstmuseen weltweit, Autor zahlreicher Publikationen und Herausgeber der Werkverzeichnisse Klimt (2012) und Egon Schiele (2017).

Rainald Franz ist Kustos der Sammlung Glas & Keramik am Museum für angewandte Kunst MAK in Wien.

Niklaus M. Güdel ist Direktor der Archives Jura Brüschweiler, Schriftsteller und Kunstkritiker.

Monika Mayer leitet Archiv und Provenienzforschung am Museum Belvedere in Wien.

Elisabeth Schmuttermeier ist ehemalige Kuratorin und Leiterin des Wiener Werkstätte Archivs am Museum für angewandte Kunst MAK in Wien.

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