Küchen als Dreh-und Angelpunkt – Eindrücke von der imm cologne
Nach einer dreijährigen Pause meldete sich die imm cologne im Juni zurück. Mit innovativen Ausstellungsformaten gab man den Startschuss für die Reise hin zu einer neuen, kompakteren Messe als Frühlings-Sonderedition.

Stützenfrei und äusserst flexibel: Die Hallen der Koelnmesse boten grossen Spielraum für die Präsentationen der imm cologne. ©imm cologne
«Mit der imm Spring Edition konnte aus Köln endlich wieder ein wichtiges Signal in den heimischen und den weltweiten Markt gesendet werden. Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Industrie, dem VDM und dem Handel stellen wir nun die Weichen für die imm cologne 2024», so Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH. Auch Elmar Duffner, Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), hob die innovativen Ausstellungskonzepte hervor und nahm die Stimmung auf der imm Spring Edition trotz der schwierigen Marktlage als überraschend positiv wahr: «Die Qualität der Besucher*innen und ihre Resonanz auf die Präsentationen der Ausstellerwaren sehr vielversprechend. Auf ganz besonders viel Zuspruch traf das neue Format der Pure Galleries.» Die Pure Galleries präsentierten Einrichtungsobjekte, die auf Minimalismus und eine Rückkehr zum Wesentlichen setzen. Mit kompakten Räumen und einem Fokus auf das Design der Produkte schuf das an Kunstausstellungen angelehnte Format klare Strukturen. Hier stand das Produkt selbst im Mittelpunkt und wurde zum Star. Küchen waren hier eher unterpräsentiert, dennoch fielen einige innovative Anbieter auf. Unter ihnen der der Hersteller Holocher. Die Firma legt noch grossen Wert auf traditionelles Schreinerhandwerk und hochwertige Holzkunst.

Holocher bietet eine Produktreihe an, bei der die gesamte Küchenarbeitsfläche, einschliesslich Kochfeld und Spüle, auf Knopfdruck um 90 Grad gedreht wird und sich so in einen Tisch verwandelt.
Zwei in einem
Dass die Küche wieder stärker zum Mittelpunkt und zur Wohnküche wird, ist nichts Neues. Und die besten Partys starten und enden ja bekanntlich in der Küche. Hier jedoch gewinnt die Formulierung «Dreh- und Angelpunkt» eine wahrlich wörtliche Bedeutung: In der Holocher-Küche dreht sich auf Knopfdruck die gesamte Arbeitsfläche, samt Kochfeld und Spülbecken um 90 Grad und wird so zusätzlich zum Tisch. Die Bänke werden automatisch aus den Schubfächern ausgefahren. So entsteht wie von Zauberhand ein kompletter Esstisch an dem bis zu sechs Personen Platz finden. Das Ganze funktioniert auch auf Zuruf via Sprachsteuerung. Interessant ist jene Lösung, bei der die Arbeitsplatte beziehungsweise der Tisch, je nach Bedarf, hydraulisch höhenverstellbar ist, vor allem für Bewohner*innen mit einem geringeren Platzangebot. Auch von Yachtbesitzer*innen, wird diese Neuerung immer wieder nachgefragt. Bei den Geräten und der Installation setzt der Hersteller auf vertraute Premiumanbieter, wie Bora, Quooker, Gaggenau und V-Zug. Die Verarbeitung ist hochwertig und nachhaltig. Auch hier liegen Holzfronten im Trend. «Mir ist es wichtig, mit einheimischen ökologischen Produkten zu arbeiten», erklärt Elias Holocher, Geschäftsführer und Designer der wandelbaren Kücheninnovation.

Myface bietet Outdoor-Küchen an, mit denen Sie lange Sommerabende komplett im Freien geniessen können.
Open Air-Küchen
In Köln präsentierten sich zudem einige Hersteller mit sogenannte Outdoor-Küchen. Zu sehen waren Lösungen von einfachen Grillstationen bis hin zu kompletten Kochinseln beziehungsweise -zeilen. Niemand muss nur noch auf Gas oder Holzkohle grillen und kochen. Vielmehr werden zwischenzeitlich sämtliche Geräte fest installiert. Zudem wurden Modulküchen gezeigt, die im Haus überwintern können. Ist der Terrassenbereich überdacht, so kann man selbst im Winter das Koch- und Partyerlebnis draussen geniessen. So könnte es beispielsweise private Advents-, Weihnachts- oder Jahresendfeiern komplett im Freien geben. Auf der imm cologne präsentierte sich auch das Unternehmen Myface, ein Anbieter für Outdoor-Möbel, mit den freistehenden Küchenblöcken «Senses Kitchen» und «Zest Kitchen», die sich durch elegantes Design mit formschönen Armaturen und wahlweise marmorierten Oberflächen auszeichnen. Wer mag, kann sich bereits den Termin für die nächste Messe vormerken: Vom 14. bis 18. Januar 2024 läutet die imm cologne wieder das neue Einrichtungsjahr ein.
Dieser Artikel ist in Arc Mag 2023-4 erschienen. Bestellen Sie jetzt ein Abo, damit das Heft schon bald in Ihrem Briefkasten ist.