Umbau Allmendhaus
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Schweiz
Veröffentlicht am 07. März 2025
Beck Oser Architekten ETH SIA GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das im Jahr 1970 an der Allmendstrasse in Basel gebaute Kirchgemeindehaus besteht aus zwei oberirdischen Geschossen mit Flachdach und zwei Untergeschossen. Zusammen mit der Kirche St. Michael und dem Pfarrhaus fasst es einen zentralen Platz, unter dem sich der grosszügige Saal befindet. Ein Versatz staffelt das Volumen, welches zusätzlich durch ein umlaufendes, feines Betonvordach akzentuiert wird. Die Bauweise ist massiv mit gemauerten respektive betonierten Wänden und Stahlbetondecken. Neben der notwendigen energetischen Sanierung sind die Innenräume in sicherheits- und brandschutztechnischer, aber auch in gestalterischer Hinsicht optimiert worden. Das Haus wird nun von einem konfessionsfreien Verein als Quartierzentrum betrieben, jedoch auch weiterhin von der Katholischen Kirche als Eigentümerin genutzt.
Erhalten, sanieren, umbauen, wiederverwenden
Der Umbau des Allmendhauses in Basel zeigt exemplarisch, wie räumliche, funktionelle und gestalterische Optimierungen ressourcenschonend und treibhausgasemissionsarm erreicht werden können. Die Vergrösserung des Foyers in Richtung Platz sowie der farbig akzentuierte Lichthof als zentralem Eingriff schaffen eine lichte und angenehme Atmosphäre im Eingangsbereich. Die rohen Sichtbetonflächen mit Bretterschalung sowie die Böden mit Terrazzoplatten konnten erhalten werden und huldigen dem Geist der Erstellungszeit. Zur besseren Orientierung ist die Treppe ins Obergeschoss gedreht worden, sodass die Erschliessung aller Nutzungen nun über das zentrale Foyer erfolgt. Durch die Öffnung des Gangs im Obergeschoss zum Lichthof entsteht zudem eine starke räumliche Verbindung zum Eingangsbereich und zur Treppenanlage. Diese führt in das dem Saal vorgelagerte Foyer im Untergeschoss. Die neue verglaste Front gibt den Blick in den Saal frei, wo zwei identisch dem Lichthof materialisierte Oblichter viel Licht in den unterteilbaren und vielfältig nutzbaren Raum bringen.
Der Aussenplatz ist einheitlich materialisiert und wird nur durch die Oblichter gegliedert. Ein Schopf mit Betondach und zwei Holzverschlägen schliesst den Platz räumlich gegen das Altersheim hin ab. Durch den weitestgehenden Erhalt der bestehenden Bausubstanz konnte ein sehr nachhaltiges Projekt, mit einem Minimum an Abfallproduktion und einem schonungsvollen Umgang mit Ressourcen, realisiert werden.
Das Projekt von Beck Oser Architekten wurdefür den Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.