Ersatzbauten Schreinerei
,
Schweiz
Veröffentlicht am 19. März 2024
Beck Oser Architekten ETH SIA GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die Umnutzung des Schreinereiareals in Hofstetten umfasst einen Ersatzbau an der Flühstrasse und einen Ergänzungsbau am Hutmattweg. Die bestehende Bausubstanz erlaubte keinen Erhalt. Um sich optimal in das bestehende Gelände einzufügen, folgt der Baukörper dem Geländeverlauf und ist entlang des ansteigenden Hutmattweges abgetreppt. Mit der daraus resultierenden Dachform verleihen Beck Oser Architekten dem Gebäude eine dynamische Erscheinung und spannende Innenräume.
Ausgangslage
Der Ersatzbau nimmt die Gebäudeabmessungen, die Geschossigkeit und die Dachform des Bestandes auf und folgt der Gestaltungsbaulinie. Eine ortsbildtypische dichte Bebauung mit angemessen dimensionierten Vorplatz- und Hofbereichen ist ein wichtiges Ziel der Umnutzung. Aus diesem Grund ist der Ergänzungsbau von der bestehenden Gebäudestruktur abgerückt und in Richtung Hutmattweg verschoben. Dadurch verkleinert sich der ehemals von der Schreinerei als Holzlager genutzte Vorplatz und es entsteht ein gemeinsamer Hof mit hohem Wohnwert.
Entwurfsidee
Das Mehrfamilienhaus am Hutmattweg fügt sich in die historische Bausubstanz ein und soll als Ergänzung der bestehenden Bebauung wahrgenommen werden. In Anlehnung an die Werkstatt der Schreinerei erhält es eine ähnliche Dachneigung, Materialität und Firstrichtung. Der zweigeschossige Neubau ordnet sich dem Ersatzbau unter. Die unterschiedliche Anordnung der Öffnungen und die neu interpretierte Holzfassade erzeugen eine subtile Modernität. Die geknickten Fassaden im Erdgeschoss markieren den überdachten Zugang zum Gebäude. Um eine optimale Belichtung zu erreichen, nimmt die Hoffassade die geknickte Dachform auf. So entstehen grosszügige Sitzplätze und Balkone. Auch in den Wohnungen erzeugen die Wandverläufe angenehme Raumproportionen und dynamische Raumfolgen.
Projektierung
Das Material Holz als Sinnbild der Schreinerei findet sich als verbindendes Element in der Fassadengestaltung der beiden Gebäude wieder. Die Gebäude sind in Hybridbauweise errichtet. Die unteren Geschosse und Treppenhäuser sind massiv, die Dachgeschosse, alle Fassaden und Dächer als gedämmte Holzelemente vorgefertigt. Die energieeffiziente und nachhaltige Bauweise wird durch die Verwendung ökologischer Materialien und die haustechnische Ausstattung mit einer zentralen Pelletheizung, einer Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung und einer unauffällig in die Süddächer integrierten Fotovoltaikanlage unterstützt.
Das Projekt von Beck Oser Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.