Mehrfamilienhaus Aue

 
4106 Therwil,
Schweiz

Veröffentlicht am 07. März 2025
Beck Oser Architekten ETH SIA GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Austrasse 2, 4106 Therwil, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
03.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
10
Grundstücksfläche
1792 m²
Geschossfläche
1316 m²
Nutzfläche
1030 m²
Gebäudevolumen
6542 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
5,1 Mio. CHF
Parkplätze
16

Beschreibung

Das Mehrfamilienhaus nahe dem Zentrum von Therwil beherbergt zehn Wohnungen auf zwei Vollgeschossen und einem Attikageschoss. Die gewählte Form mit Versatz und zwei geknickten Längsseiten integriert sich gut in die Umgebung und schafft zwei vielseitig nutzbare, gut proportionierte Aussenräume. Die Verbreiterung des Volumens gegen Süden markiert den Abschluss zu den beiden vorhandenen Strassen. Das zentrale Treppenhaus mit Lift ist von zwei Seiten zugänglich und verbindet die beiden Aussenbereiche miteinander.
Durch die geschickte Setzung des Baukörpers sind alle Wohnungen auf mindestens zwei Seiten hin orientiert. Sie sind charakterisiert durch eine «promenade architecturale», bei der sich die Gänge zu grosszügigen Räumen erweitern. Zentrales Element bildet der gedeckte Aussenbereich, um den sich im Erd- und Obergeschoss Essen, Wohnen und Küche gruppieren. Es entstehen interessante Sichtbezüge und Verschränkungen von Innen- und Aussenraum. Im Attikageschoss hingegen befinden sich die Terrassen am Ende der promenade, an Stelle der innenliegenden Loggia tritt ein Zimmer. Die natürliche Belichtung der Küchen erfolgt zusätzlich von oben übers Dach.
Vorgehängte geschosshohe Schiebeelemente, aber auch fest montierte Elemente aus Streckmetall sind für den Sonnenschutz und die Absturzsicherung zuständig. Je nach spezifischer Anforderung sind die Elemente durchlässig oder geschlossen ausgeführt. Zusammen mit den geschosshohen fassadenbündigen Fenstern und den Deckenstirnverkleidungen betonen sie die horizontale Erscheinung des Gebäudes.

Nachhaltige Gestaltung
Die Eigenart des kommunalen Baugesetzes, dass Mehrstärken der Aussenwände über 25 Zentimeter nicht zur massgebenden Bebauung zählen, hat die Art der Fassadenkonstruktion massgeblich beeinflusst. Der glatten Fassade aus verputzem monolithischem Mauerwerk mit bündig gesetzten Fenstern wird eine Schicht vorgelagert, die als Brise-Soleil, Sonnenschutz und Absturzsicherung funktioniert. Das dicke Mauerwerk wirkt als Speichermasse, die vorgehängte Fassade vermindert die sommerliche Erhitzung. Diese nachhaltige Bauweise wird unterstützt durch die Verwendung von ökologischen Materialien und die haustechnische Ausstattung mit einer energieffizienten Erdsonden-Wärmepumpe, einer Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung und einer grossflächigen Fotovoltaikanlage auf dem Dach. 

Das Projekt von Beck Oser Architekten wurde für den Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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