Wiederaufbau einer Brandruine

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4102 Binningen,
Schweiz

Veröffentlicht am 28. September 2023
Ferrara Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Ansicht Eingangsbereich Anbau Gartenseite Ansicht Strasse Ansicht Nacht Vorhandenes Treppengeländer Treppenhaus Innenraum Innenraum

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Kernmattstrasse 18+20, 4102 Binningen, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
04.2023

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Wohnungen
4
Geschossfläche
511 m²
Nutzfläche
276 m²
Gebäudevolumen
1163 m³

Beschreibung

Die 2016 durch einen Brand stark zerstörte Ruine nahe der Grenze zu Basel-Stadt war fast drei Jahre nur durch ein Notdach geschützt und wir nun wieder bewohnt. Ferrara Architekten haben das ehemalige Ensemble aus Haupt- und Nebenhaus zu vier Genossenschaftswohnungen mit Balkonen verbunden und einen zeitgenössischen Wohnstandart etabliert.

Ausgangslage

Bei einem Brand 2016 wurde ein Mehrfamilienhaus in Binningen unbewohnbar. Die Brandruine in der Kernmattstrasse, von der nahezu nur noch die Aussenmauern vorhanden waren, ist nun wieder aufgebaut worden.

Entwurfsidee

Auf der von der Wohnstadt Bau- und Verwaltungsgenossenschaft im Baurecht übernommenen Parzelle wurden insgesamt vier Genossenschaftswohnungen mit etwa 50 bis 95 Quadratmetern Wohnfläche erstellt. Die vorherige Überbauung bestand aus einem dreigeschossigen Hauptgebäude, einem angebauten Treppenhaus und einem zweigeschossigen Nebengebäude. Im Zuge der Umbaumassnahmen wurden Nebengebäude mit dem Hauptgebäude verbunden. Ausserdem wurde am Hauptgebäude ein Balkonanbau an der Nordostfassade ergänzt.

Projektierung

Gestalterisch wurden die Stilelemente des Hauptgebäudes aufgenommen und neu interpretiert, so dass der Charakter des ursprünglichen Gebäudes erhalten bleibt und sich harmonisch in die bestehende Umgebung einfügt. So erhielt das Hauptgebäude eine helle Putzfassade (Kompaktfassade) mit Fenstereinfassungen und Faltschiebeläden als Sonnenschutz. Die Anbauten heben sich in Materialisierung und Farbgebung ab und wurden mit einer dunkleren Holzfassade verkleidet.

Realisierung

Die vorhandenen Bruchsteinmauern konnten die Lasten der neuen Wände, Geschossdecken und des Daches nicht mehr aufnehmen. Daher wurde ein neues, freitragendes System aus Stützen und Wandscheiben innerhalb der umlaufenden Bestandswände erstellt. Boden, Wände und Decke des Untergeschosses wurden in Stahlbeton ausgeführt, vom Erdgeschoss bis zum Dachgeschoss wurden alle Wände und Geschossdecken in Holzelementbauweise errichtet.
Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über eine Luftwärmepumpe, die grösstenteils mit Strom aus der auf dem Dach des Hauptgebäudes installierten Fotovoltaikanlage betrieben wird. Der erzeugte Strom wird auch für den Haushaltsstrom der Wohnungen verwendet, überschüssige Energie in das lokale Netz eingespeist.

Der Text von Ferrara Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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