Wohngenossenschaft LeNa

 
4055 Basel,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. April 2025
Scheibler & Villard Architekten + Baumann Lukas Architektur AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Im Westfeld 9/13, 4055 Basel, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
03.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
80
Geschossfläche
8771 m²
Gebäudevolumen
28'890 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
24'737'600,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
10

Beschreibung

Ausgangslage
Auf dem rund 36 000 Quadratmeter grossen Areal mitten in Basel sollen 500 Wohnungen sowie Quartiernutzungen entstehen. Die Baugenossenschaft wohnen und mehr möchte bezahlbaren Wohnraum und ein lebendiges Zentrum schaffen. Neben der Umnutzung des alten Felix-Platter Spitals zu einem Wohngebäude wurde aufgrund eines Studienauftrags ein Bebauungsplan für zusätzliche Neubauten entwickelt. Die wesentlichen städtebaulichen Merkmale des vom Siegerteam Enzmann Fischer Partner erarbeiteten Bebauungsplans sind ein zusammenhängender Blockrand, bestehend aus fünf Bausteinen, sowie einer Arealquerung in Nordsüdrichtung. Dieses «Forum» spannt einen Raum zwischen den grossmassstäblichen Bauten auf und wird von kleineren Pavillons bespielt. Der Blockrand und die Pavillons wurden in fünf Baufelder geteilt, welche durch drei Architekturteams aus dem Studienauftrag geplant werden. Neben der Baugenossenschaft wohnen und mehr mietet sich die Genossenschaft LeNa im «Baustein 2» ein.

Baustein LeNa
Die Genossenschaft LeNa verfolgt unter anderem überaus ambitionierte nachhaltige Ziele (welche auf dem Grundgedanken von «Neustart Schweiz» aufbauen) und die Philosophie «lieber gemeinsam geniessen als alleine verzichten». Der Entwurf ist von gemeinschaftlichem Denken geprägt, was sich in der Typologie und einem äusserst geringen Flächenkonsum pro Bewohner widerspiegelt. Das LeNa-Haus besteht aus 74 Wohneinheiten, einer «Cantina», einem Lebensmitteldepot, einer Sternenbar, einem Gemeinschaftsbad, Bewegungs-, Spiel- und Initiativräumen sowie zwei extern vermietbaren Gewerbeflächen. Im Erdgeschoss befinden sich eine Cantina, welche zugleich Adresse, Lobby, Treffpunkt, gemeinschaftlicher Essraum und öffentliches Restaurant ist, sowie ein Lebensmitteldepot, das den Bewohner*innen rund um die Uhr zur Verfügung steht und von einer regionalen Solawi beliefert wird. Diese Halle (Cantina/Lobby) ist mit den beiden Treppenhäusern verbunden. In den Obergeschossen befinden sich die Wohnungen. Weitere gemeinschaftlich nutzbare Räume wie überhohe Initiativräume, Waschküchen oder Gemeinschaftsterrassen begleiten die Treppen auf jedem Podest, sodass die vertikale Erschliessung zu einem Begegnungsort wird. Von den Treppenhäusern gelangt man in Gemeinschafts-Entrees, welche als Vorraum von jeweils drei bis vier Wohneinheiten dienen. Eine solche «Vierer-Einheit» wird an zwei Stellen zu einem Cluster umfunktioniert – ein Beispiel dafür, wie flexibel sich die Grundstruktur verändern lässt.

Neue Wohnform
Trotz einem attraktiven Angebot an gemeinschaftlich nutzbaren Räumen wird ein äusserst geringer Flächenkonsum pro Person erreicht. Dies ist zu einem grossen Teil der progressiven und nachhaltigen Bestellung der Genossenschaft LeNa zu verdanken. Obwohl Suffizienz in Fachkreisen aktuell ein heiss diskutiertes Thema ist, entstehen nur wenige, wirklich neue Beispiele auf dem Markt. Die Philosophie und der Wille von LeNa brachten ein grundlegend neu formuliertes Raumprogramm hervor, welches es ermöglichte, neue Typologien zu prüfen und zu entwerfen.

Besonderheiten

  • durchschnittlicher Flächenverbrauch pro Person: 32 Quadratmeter
  • Nachbarschaftskonzept und Wohnqualität
  • Flexible Grundstruktur zugunsten verschiedner Wohnformen
  • grosser Wohnvielfalt (ein Zimmer bis neun Zimmer) 

Das Projekt von Scheibler & Villard Architekten und Baumann Lukas Architektur wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Nina Farhumand publiziert.

192066645