Fauna

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8400 Winterthur,
Schweiz

Veröffentlicht am 04. April 2024
Marazzi Reinhardt GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Aussenansicht Sitzungszimmer Loggia Seminarraum Aufenthalt Haupteingang Treppenhaus Aufenthalt Büro

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
10.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Gebäudevolumen
3630 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
6,5 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
20

Beschreibung

Die Erweiterung und der Neubau für das Natur-und Tierschutz-Kompetenzzentrum wurde von Marazzi Reinhardt konzipiert. Die Betriebsgebäude für den Wildpark Bruderhaus überzeugen durch ihre Funktionalität und setzen auf eine Ästhetik, die sich der Umgebung und dem Bestand angleicht.

Ausgangslage

Mit seinen Gehegen für acht unterschiedliche Tierarten bietet der Wildpark Bruderhaus auf einer Höhe des Eschenbergwaldes nahe Winterthur die optimale Umgebung für das neue Tierschutzkompetenzzentrum «Fauna» der Haldiman Stiftung. Der Umbau und die Erweiterung eines Bestandsbaus passen die geforderte Nutzungsvielfalt behutsam in ein Ensemble bestehender Bauten ein. Die vertraute Erscheinung des Baus erwächst dabei nicht aus der der Übernahme, sondern aus einer zeitgemässen Neuinterpretation der vorgefundenen Konstruktionsweise.

Entwurfsidee

Um die gewünschten Flächen auf kleinem Fussabdruck bereitzustellen, wurde das grösste Ökonomiegebäude des Areals umstrukturiert und dessen flacher Seitenflügel durch einen Neubau ersetzt. Die gewonnenen Flächen vereinen sämtliche Bedürfnisse der unterschiedlichen Nutzer in einem Bau. Während sich die erdgeschossigen Betriebsräume des Wildparks Bruderhaus den Gehegen zuwenden, finden sich in den Obergeschossen sämtliche Nutzungen des Kompetenzzentrums.

Projektierung

Die neuen Bauten orientieren sich äusserlich an den Nachbarn und präsentieren sich als Holzkonstruktionen über massiven Erdgeschossen. Farblich dem Ton der umgebenden Bauten entsprechend, lässt ein enges Raster hölzerner Lamellen die Fassaden der Obergeschosse fensterlos erscheinen. Die diagonal verlaufenden Lamellen der Giebelfelder erinnern an die Streben des benachbarten Fachwerkbaus. Punktuelle Auslassungen der Holzleisten öffnen rautenförmige Felder, welche sich als gezielter Verweis auf ihr Pendant im alten Fachwerkgiebel zu erkennen geben. Die strukturellen Elemente des Bestandsbaus konnten übernommen werden. Der imposante Dachstuhl blieb erhalten und wurde nach denkmalpflegerischen Ansprüchen sichtbar gemacht. Der bestehenden Konstruktion entsprechend umgreifen biegesteife Vollholzrahmen das historische Stabtragwerk und leiten die Lasten in den Sockel ab. Die bestehende Konstruktionslogik wird im Satteldach des Neubaus in ein zeitgemässes Flächentragwerk überführt und als massive Röhre ausgebildet. Vorfabrizierte Holzelemente wurden biegesteif und mit sichtbaren Stössen montiert. Die diagonale Verstärkung überträgt das Rautenmuster auf den Lamellenschirm und ermöglicht erst die dortigen Auslassungen als visuelle Verbindung zwischen Fachwerk und Neubau. Die Vertrautheit der neuen Bauten entsteht nicht nur durch visuelle Analogien.

Das Projekt von Marazzi Reinhardt wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

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