Sprössling – Kita und Ausstellungsraum

 
8400 Winterthur,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Oktober 2020
Marazzi Reinhardt GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Sträulistrasse 6, 8400 Winterthur, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
06.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Geschossfläche
570 m²
Gebäudevolumen
2221 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
2,3 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
9

Beschreibung

Zwei Stiftungen realisieren eine Kindertagesstätte und einen Ausstellungsraum. Die Kita ist für zwei Gruppen ausgelegt. Der Ausstellungsraum dient als Ergänzung des räumlichen Angebots der Villa Sträuli und muss mit unterschiedlichen Nutzungen (Atelier / Galerie) bespielt werden können.

Ausgangslage

Die historische, parkähnliche Anlage ist Teil des durchgrünten Raumes, welcher den Altstadtkern umgibt. Das Ensemble von Park und Villen ist von hohem Wert und darf durch den Neubau nicht beeinträchtigt werden. Die Setzung des Gebäudes trägt diesem Aspekt Rechnung: ein kreuzförmiger Grundriss greift in die Gartenanlage aus und verzahnt sich mit dieser. Zwischen dem Bestand und dem Neubau entstehen hofartige Räume, die unterschiedlich genutzt werden.

Entwurfsidee

Durch die Gliederung des Baukörpers ist er nicht als Gesamtvolumen erfassbar, durch die Materialität und Struktur bleibt das Gebäude dennoch als Einheit lesbar. Die Innenräume verfügen über starke visuelle und funktionale Bezüge zum Aussenraum und sind zu den jeweiligen Garten- und Hofräumen orientiert. Die Verknüpfung von Gebäude und Aussenraum trägt wesentlich zur Einfügung des Bauwerkes in die Gartenanlage bei. Der Bau ist auf verschiedenen Ebenen gegliedert: Die Nutzungen des Erdgeschosses werden auf drei Körper aufgeteilt.

Projektierung

Ein unterschiedlich hohes Brüstungsband in Ortbeton verweist durch die Höhenversätze auf die jeweilige Nutzung und schliesst das Gebäude nach oben hin ab. Das Obergeschoss des zweigeschossigen Kita-Bereiches ist in Holzbauweise ausgeführt und setzt sich vom muralen, dem Boden entspringenden Erdgeschoss, ab. Um dennoch eine Verbindung zu gewährleisten, entspricht die Rhythmisierung der Holzkonstruktion jener der Mauerpfeiler, sie wird jedoch zurückhaltender ausformuliert. Der fehlende Sockel und die einfachen, direkt eingesetzten Materialien verorten den Neubau als ein den Villen untergeordnetes Gebäude. Die Pfeiler sind in Zementstein gemauert, ebenso das zweischalige Mauerwerk. Sägerohes, unbehandeltes Tannenholz schliesst das Obergeschoss ab. Das schwach geneigte Blechdach differenziert den Bau von den umliegenden repräsentativen Wohnbauten. Auch die Innenräume werden zurückhaltend ausgestaltet. Sichtbeton, Zementstein und Holz dominieren, gezielt eingesetzte Veredelungen in Eiche oder Kunststein verleihen dem Haus dennoch einen zurückhaltend-vornehmen Ausdruck.

192098050