Hochhäuser Albanteich Promenade
,
Schweiz
Veröffentlicht am 05. April 2023
Morger Partner Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Im Rahmen der städtebaulichen Verdichtung des De-Bary-Areals im Gellert Quartier werden vier bestehende Hochhausscheiben mit Punkthochhäusern an der Brandwand erweitert. Es entsteht neuer Wohnraum, während die parkähnliche Umgebung und der ursprüngliche Charakter des Ensembles erhalten bleibt.
Ausgangslage
Das Areal der ehemaligen Bandfabrik De Bary befindet sich im südlichen Teil des Gellert Quartiers im Übergang unterschiedlicher Wohnzonen und -typologien. Die städtebauliche Verdichtung sieht die Erweiterung der 17-geschossigen Hochhausscheiben von Suter+Suter (1960) durch unabhängige Punkthochhäuser an der Brandwand sowie sechs dreigeschossige Ersatzneubauten entlang der Gellertstrasse vor. Auf dem Areal entstehen 198 Wohnungen in einer typologischen interessanten Siedlungsstruktur, umgeben von Grünraum, der geprägt ist von einem verdichteten Baumbestand und der Nähe zum St. Alban-Teich.
Entwurfsidee
Die Verdichtung des Areals berücksichtigt und bewahrt die städtebauliche Komposition der bestehenden Hochhausscheiben, die alternierend auf dem Gelände angeordnet sind. Der Anbau an der ehemaligen Brandwand ermöglicht eine bedeutende Verdichtung des Areals, ohne das Gefüge des Städtebaus zu verändern. Durch die Neuinterpretation der Komposition werden die Räume innerhalb der parkartigen Anlage stärker strukturiert.
Die Hochhaus-Anbauten nehmen das Fassadenbild des Bestandes auf und interpretieren dieses neu. Sie passen sich in ihrer Höhe an die bestehenden Hochhausscheiben an, verfügen jedoch nur über 16 statt 17 Geschosse, wodurch die horizontale Gliederung des Fassadenbildes gebrochen wird. Durch den Versatz der einzelnen Geschosse zwischen alt und neu wird die Eigenständigkeit des Anbaus als tektonischer Versatz ablesbar. Die Kopfbauten öffnen sich mit den in den Ecken angeordneten Balkonen auch in Richtung Süden, wohingegen die Bestandsbauten nur nach Osten und Westen orientiert sind. Alle Wohnungen verfügen über eine mindestens zweiseitige Ausrichtung. Die Erweiterung lässt sich durch die ausgebildete Fuge optisch klar von den Scheibenhochhäusern unterscheiden.
Projektierung
In den Hochhäusern A und B werden im Regelgeschoss je zwei Wohnungen angeordnet. Die 3.5- und 4.5-Zimmer-Wohnungen verfügen über jeweils zwei Loggien und orientieren sich übereck nach Süd-Ost beziehungsweise Süd-West. Die verglasten Aussenbereiche verbinden dabei den Grundriss mit der umliegenden Parklandschaft. Das Regelgeschoss der Hochhäuser C und D verfügt über je drei Wohnungen. Eine 3.5-Zimmer-Wohnung, welche sich von Ost nach West durch das Gebäude spannt, sowie zwei 2.5-Zimmer-Wohnungen. Analog zu den Bauten A und B funktionieren die kleineren Wohnungen über die Ecke und bieten ebenfalls die Möglichkeit einer mehrseitigen Belichtung. Die Typologien werden stringent über alle 16 Regelgeschosse gezogen, was eine optimierte und effiziente Bauweise ermöglicht. Als vertikalen Abschluss verfügen alle Hochhäuser über ein zurückversetztes Attikageschoss, welches spektakuläre Blicke in die Landschaft bietet und das Wohnungsangebot komplettiert. Das Fassadenkonzept der vier neuen Hochhaus-Anbauten orientiert sich am Charakter der Bestandsbauten. Die weisse Metallfassade wird durch einzelne Elemente wie Brüstungsgläser und Markisen farblich akzentuiert. Die neuen Farbtöne harmonieren mit den bestehenden Elementen und interpretieren diese neu. Somit wird eine harmonische Gesamtwirkung generiert, ohne den Bestand zu kopieren.