
Wohn- und Geschäftshaus «Ypsilon»
,
Schweiz
Veröffentlicht am 31. März 2022
Morger Partner Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Am Eingang der Gemeinde Oberkirch wird ein zusammenhängendes «Zentrum» geschaffen, mit öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss und Wohnungen in den Obergeschossen. Das differenzierte Volumen vermittelt zwischen der heterogenen Bestandsbebauung und bricht mit der vermeintlichen Grossform.
Ausgangslage
Das Grundstück befindet sich an der Luzernstrasse, zwischen den beiden Ortszentren Oberkirch im Süden und Sursee im Norden. Die direkte Umgebung ist im Norden und Osten geprägt von einer lockeren und punktartigen Einfamilienhausbebauung, im Westen und Süden grenzen eher dichtere und bis zu siebengeschossige Mehrfamilienhausüberbauungen an. Das differenziert geformte Volumen wird von allen drei Seiten als eine Komposition unabhängig voneinander gesetzter Baukörper wahrgenommen und fügt sich so in die Körnung und Massstäblichkeit der Umgebung ein.
Entwurfsidee
Durch unterschiedliche Knicke in der Gebäudeform öffnet sich der Baukörper in drei Richtungen und formt Plätze mit verschiedensten Qualitäten entsprechend ihrer angegliederten Nutzungen, Himmelsrichtungen und öffentlichen Präsenz. Die Durchwegung im Erdgeschoss schafft die Verbindung zwischen der urbanen, versorgenden Seite im Osten und dem Platz zum Verweilen im Westen. Zur Ausbildung eines «Quartierzentrums» sind im Erdgeschoss öffentliche Nutzungen wie Dienstleistungs- und Gewerbeflächen situiert. Im südwestlichen Gebäudeteil ergänzt ein Wohnatelier mit direktem Zugang zum Gartenhof die Erdgeschossnutzungen. Im 1. bis 3. Obergeschoss befinden sich insgesamt 45 Zwei- bis Vierzimmerwohnungen und bieten einen vielfältigen Wohnungsmix. Überwiegend zwei- und dreiseitig ausgerichtete Grundrisse ermöglichen verschiedene perspektivische Ausblicke in die Umgebung und den nahen Landschaftsraum. Die zwischen Wohn- und Essbereich eingestellten Loggien erzeugen ein Gefühl von Grosszügigkeit und binden den privaten Aussenbereich in die Wohnfläche ein.
Projektierung
Das Vereinen der beiden Nutzungen Wohnen und Gewerbe in einem Gebäudekörper und die Organisation übereinander wird als Fassadenthema wieder aufgenommen. Die feingliedrige, vertikale Holzschalung der Obergeschosse und der murale, mit einem erhabenen Relief gestaltete Betonsockel nehmen interpretierend Referenz auf die historische Bebauung des Ortes.