Die vertikale Fabrik
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. April 2023
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Bei der vorliegenden Arbeit werden urbanen Produktionsstätten neu gedacht. Mittels gestapelten und klug miteinander vernetzen Produktionsräumen soll das Gewerbe wieder Platz im städtischen Gefüge finden. Dabei spielen ressourcenschonende Baumaterialien und ökologische Überlegungen eine wichtige Rolle.
Ausgangslage
Nachbarschaftskonflikte und steigende Immobilienpreise verdrängten das Gewerbe immer weiter aus der Stadt. So sind in Zürich zwischen 1963 und 1999 die Industrie- und Gewerbezonen stetig verkleinert worden und es siedelten sich stattdessen Dienstleistungsbetriebe an. Der Strukturwandel veränderte die Industriestadt in eine Dienstleistungsstadt. Ab 1999 wurden Anstrengungen unternommen, die verbleibenden Industrie- und Gewerbezonen weitmöglichst zu erhalten und seit 2014 sucht die Stadt Zürich nach Strategien, um das Gewerbe wieder mehr in die Stadt zurückzubringen. (Arber, 2017)
Entwurfsidee
Als Ausgangslage für den Entwurf diente die Suche nach einer resilienten Struktur, die es erlaubt, möglichst ressourcenschonend und ökologisch die Produktion in die Vertikale zu führen. Die vertikale Erschliessung der Güter ist daher sehr wichtig und bildet das Herzstück des Gebäudes.
Diese erschliesst drei unterschiedliche Gewerbe. Im Erdgeschoss befinden sich weitere gemeinschaftlich genutzte Räume wie die Anlieferung, das Tageslager und die Abfallentsorgung. Zusätzlich bietet das Erdgeschoss Fläche für die Gewerbe eine Verkaufsfläche oder Showrooms zu betreibe. Wie z.B. eine Bar für die Brauerei.
Die Fabrik ist ein Stahlskelettbau mit einer Holoribverbunddecke. Das Spezielle ist die Lehmkammerung in der Stahlkonstruktion, die den Brandschutz übernimmt und anders als der Beton Nachhaltiger in der Produktion ist und beim allfälligen Rückbau sich wieder vom Stahl trennen lässt.
An der Fassade kommt der Lehm wieder zum Einsatz als Ausfachung der Stahlfassade. Die Stampflehmelemente sind geschossweise aufeinandergestapelt und heruntergespannt.
Als Grundlage für den Städtebau diente das Franz Areal an der Badenerstrasse. Das Projekt erweitert die Produktionsmöglichkeiten und bildet zusammen mit dem Stücheli Bürogebäude ein Ensemble und Hochpunkt in der Stadt Zürich. Dank der Staffelung im Gebäudekörper und im Sockel kann auf die Bestandsgebäude eingegangen werden und mit der Feingliedrigkeit der Fassade kann ein menschlicher Massstab erzielt werden.
Projektierung
Wichtig für die Projektierung war das Betrachten auf unterschiedlichen Masstabsebenen. Einerseits die Arbeit mit dem Situationsmodell aber auch das vertiefte Betrachten der Konstruktion mittels Axonometrien. Auch spielten die Materialwal von Lehm und Stahl mit, dem Projekt ein eigenständiges Aussehen zu verleihen was mittels dem Farbkonzept von starken Akzentfarben gegenüber dem zurückhaltendem Lehm verstärkt wurde.
Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2023 von Christina Scheifele, ZHAW Winterthur