Geoffrey Bawa und die Schweiz - ein Umweltgestalter als Inspiration für die Zürcher Agglomeration

 
8953 Dietikon,
Schweiz

Veröffentlicht am 30. März 2022
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Stadtseitiger Auftakt zum öffentlichen Weg Gasse zu einer Plattform Brunnen als Auftakt Der Hofplatz dient zur Erschliessung Blick auf die Strasse Verbindungsbrücken Steg zum Restaurant Der überdachte öffentliche Weg Denkmalgeschütztes Bestandeshaus Öffentlicher Weg quer über die Flusslandschaft Holzsteg Fassade des bestehenden Baus wird mit Klinkersteinen nachgemauert Modellbild 1 Modellbild 2 Modellbild 3

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Bergstrasse 23, 8953 Dietikon, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
06.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5

Beschreibung

Geoffrey Baja und seine Projekte dienten als Inspiration für Dietikon und die Thesis. Die Aussenräume spielen in seinen Arbeiten eine wichtige Rolle und er nimmt die landschaftlichen Aspekte sehr ernst. Dadurch wurden die räumlichen Themen der Landschaft auch besonders wichtig für diese Thesis.

Ausgangslage

Viele Orte in den Agglomerationen leiden unter einer spannungsarmen Beziehung zwischen ihren Bauten und ihrer Umgebung. Diese Arbeit strebt eine intensive Beziehung zwischen den Bauten und ihrer unmittelbaren Umgebung an. Gleichsam unternimmt sie den Versuch, das Siedlungsinnere räumlich sowie geistig in der Landschaft zu verorten. Dies – so die Hypothese – führt zu einer spezifischen Identität für einen heute gesichtslosen Ort.

Entwurfsidee

Die Strategie für Dietikon soll auf der Ebene der Flussraumvegetation und der identitätsstiftenden Baumvegetation auf das Areal Einfluss nehmen und mit dem parzellenorientierten Umgang des Bestandes zusammenkommen. Die Vernetzung der Querrichtung soll aktiviert werden. Eine zentrale Aufgabe ist das Fassen und Gestalten von Landschaftsräumen, wie es in den Bauten von Geoffrey Bawa vorkommt. Weiter soll das Areal inmitten des ehemaligen Unter- und Oberdorf für die Öffentlichkeit über einen Weg durch das Areal und eine Längsbeziehung schaffen. Auch Querbeziehungen, welche mit Baumalleen begleitet werden, sollen den Ort an der Reppisch festigen.
Aus der Landschaft des Flussraumes heraus entwickelt sich die städtebauliche Setzung. Gärten erweitern die Flussraumvegetation bis auf/in das Areal. Entlang des öffentlichen Weges mitten durch das Areal werden Schwellenräume zwischen Flussraum und Gebäuden gebildet. Ein Teil der Gebäude sind Bestandesbauten mit Büro-, Atelier- und Gewerbenutzungen. Der teilweise erhöhte und überdachte Weg dient als Vermittler zwischen Landschaft und Gebäuden. Das leicht abfallende Terrain mit seinen Versätzen bietet so die Möglichkeit, verschiedene Aussenräume mit verschiedenen Qualitäten zu schaffen. Erschlossen werden die Flügelbauten von der Hauptstrasse, der Mittelbau vom Hof aus. Die Adressierung erfolgt strassenseitig.

Projektierung

Beim Betreten des Areals von der Stadtseite aus gelangt man an einen informellen Ankunftsort. Ein Brunnen an der Stirnfassade zur Stadt bildet mit Wassergeräuschen den Auftakt. Von dort führt die Treppe auf den überdachten öffentlichen Weg, welcher durch das Areal läuft. Der Weg dient als Schwelle zwischen dem Flussraum und den Aussenräumen der Gebäude. In den Gärten sind zwei kleine Aussenplätze mit Sitzbänken angelegt. Bevor man den ersten Teil des öffentlichen Weges beendet, öffnet sich auf der rechten Seite ein grosser schöner öffentlicher Garten. Der Weg führt weiter in die Mitte des Areals, einem urbanen Ort mit öffentlichen Nutzungen. Um den Hofplatz mit Brunnen und einer Baumgruppe befinden sich Eventräume, ein Restaurant samt Terrasse sowie Sitzplätzen am Reppischufer. In den Obergeschossen werden Gewerbe- und Ateliernutzungen über ein offenes Treppenhaus erschlossen und sind somit flexibel nutzbar.
Einige Schritte vom Hofplatz entfernt gelangt man zur zweiten Querachse welche mit einem Steg über die Reppisch führt. Auf dem letzten Abschnitt steht man zwischen der Flussraumvegetation und dem Gemüsegarten der Atelierwohnungen. Mit der Erhöhung des Weges, der Hecke und den Toren wird eine Schwelle zwischen Öffentlichem und privatem Teil geschaffen. Zum Schluss gelangt man an einen Ankunftsort mit einem Kamin, welcher der Gemeinschaftlichkeit des Atelierhauses dienen soll.

Besonderheiten

Die Dachelemente, welche den öffentlichen Weg begleiten und mit den Gebäuden zusammenwachsen, sollen die Verknüpfung zur Landschaft schaffen. Ebenso sollen sie auch als Vermittler zwischen den privaten Gärten und dem Flussraum dienen. Daneben soll der öffentliche Weg verschiedene Bewegungen aufnehmen können und somit verschiedene Blickbezüge zum Fluss oder Garten herstellen. Die Dachelemente können auch als eine neue Typologie verstanden werden und sind sowohl Aussen- als auch Innenraum.

Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2022 von: Sindusan Balasingam, ZHAW Winterthur

192153245