Stadt als Resonanzraum
,
Schweiz
Veröffentlicht am 23. Januar 2023
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Beschreibung
Verkrustung der Stadt
Die Beschleunigung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prozesse und die daraus resultierende Entfremdung lassen den Stadtkörper verkrusten. Aufgrund der entfremdeten Weltbeziehung wird es den Menschen erschwert, ihre Selbstwirksamkeit in den öffentlichen Raum zu tragen. Die wechselseitige Mensch-Raum-Beziehung mittels Inspiration und Expression ist gestört.
Durch die starke Determinierung des städtischen Raums kann dies auf ein Minimum reduziert werden. Der öffentliche Raum wird dadurch zum Echoraum ohne eigene Stimme. Grundvoraussetzung für eine Stadt als Resonanzraum ist die Teilnahme aller betroffenen Menschen am Gestaltungsprozess. Ziel der partizipativen Gestaltung ist, allen Menschen zu ermöglichen, ihre Selbstwirksamkeit in den Raum zu tragen. Wenn die Stadt als Resonanzraum verstanden werden kann, wird sie auf einmal zur Projektionsfläche eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses.
Aufbrechen der Kruste (metaphorisch)
Um die Stadtkruste im metaphorischen Sinne aufzubrechen, muss der öffentliche Raum sowohl in seinen objektspezifischen als auch in seinen räumlichen und zeitlichen Strukturen dynamisch und transformierbar gedacht werden. Temporäre Raumstrukturen, welche die Determinierung des bestehenden Strassenraumes überlagern, ermöglichen eine situative Bespielung eines Ortes und erlauben eine räumliche und zeitliche Mehrfachlesbarkeit.
Der eigene Eingriff in den öffentlichen Raum und selbst erschaffene Raumformen erzeugen eine emotionale Beziehung, die das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem öffentlichen Raum stärkt. Gesteigertes Konfliktpotenzial, hervorgebracht durch die Mehrfachnutzbarkeit des öffentlichen Raums, macht die aktive Moderation des angeeigneten Raums unumgänglich. Durch den subversiven Akt des Besetzens eines Ortes wird ein konstitutives Moment der Unverfügbarkeit freigesetzt. Das Aufbrechen der Stadtkruste im wörtlichen Sinne stellt den Initialmoment des partizipativen Akts dar.
Mittels eines mit Ausrüstung beladenen Wagens (siehe Zeichnung auf Blatt 3) können sogenannte Hülsenrohlinge im Stadtraum platziert werden. Die Hülsenrohlinge dienen als Fundament im asphaltierten Bereich des Stadtraumes für den Pfahl. Der Pfahl kann ohne Hülse in unversiegelte Flächen gesetzt werden.
Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2023 von Elias von Dombrowski, ZHAW Winterthur