Bücherturm an der Limmat
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Teilnahme am Swiss Arc Award 2013
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Bücherturm an der Limmat
Ausgangslage:
Der Treppenturm des Architekten Ernst Gisel am Nordsteig, welcher neben dem grossen Gebäudevolumen des Dynamo unscheinbar und unauffällig dasteht, wird als Ort des «Einnistens» gesehen. Der Turm erschliesst grundsätzlich drei Ebenen, das Limmatufer (Niveau 0), die Wasserwerkstrasse (Niveau 1) und den Nordsteig (Niveau 2) miteinander. Jedoch wurde vor einigen Jahren, zu Zeiten der Drogenszene am Platzspitz, der unterste Erschliessungsberich abgeschlossen, da dieser von der Szene als verborgener Handels- und Konsumort genutzt wurde. Die Fussgänger müssen seither den Weg entlang am Dynamo benutzen um ans Limmatufer zu gelangen. Die Frage nach einer Nutzung an prominenter Lage, direkt vor der Limmat, in einem städtischen Infrastrukturgebäude sucht nach einem spezifischen Konzept, welches öffentliche und private Ansprüche vereinen soll.
Konzept:
Das Konzept sieht vor, eine Wohneinheit für einen talentierten, ausländischen Schriftsteller anzubieten, welcher von der Stadt Zürich eingeladen wird um über Themen und Phänomene der Stadt und deren Gesellschaft zu schreiben. Die Nutzung soll den Austausch zwischen der Bevölkerung und dem Schriftsteller zulassen und zugleich einen privaten Wohn-und Arbeitsbereich bieten. Der Treppenturm besitzt das grosse Potential, eine Bibliothek im Treppenlauf- Bereich aufnehmen zu können. Die Überhöhe der Treppen bietet die Möglichkeit, unter den Läufen und zwischen den massiven Podesten, Wohn- und Arbeitsfläche zu generieren. Die Bibliothek im Treppenraum wird zu geregelten Zeiten für die Öffentlichkeit geöffnet.
Stadtbewohner und Besucher können somit im direkten Austausch mit dem Schriftsteller Einblicke in die Arbeit nehmen und in der Bibliothek verweilen. Mit diesem Konzept wird ein eine spezifische Einheit generiert, wo das Wohnen und Arbeiten dem Anspruch der Öffentlichkeit gerecht wird und so ein Teil der Stadt bleibt.
Konstruktion:
Die Vorgabe, eine Konstruktionsweise in Stahl zu verfolgen, führt zu einem System, welches aus dem Bücherregal entwickelt ist. Mit einfachen, modularisierten Elementen wird der Einbau in eine klare Geometrie des Treppenturmes eingefügt. Die Module, welche als eine Art aufgelöste Massivwand gesehen werden können, nehmen unterschiedliche Funktionen auf und entwicklen den Eingriff aus dem Inneren. Diese Stahlrahmenkonstruktionen können dank ihrer Einfachheit und Grösse praktisch vor Ort in der Metallwerkstatt des Dynamo hergestellt werden und so Synergien nutzten. Die Konstruktion ist filigran und einfach gedacht, sie zeigt sich offen und durchlässig, und lässt einen maximalen Lichteinfall bis in dieTiefe des Turmes zu.
Next Generation Projekt eingereicht von: Nedeljko Djokic