Station Lengwil - Architektonische Untersuchung zum Ausdruck und Wesen eines ländlichen Pendlerbahnhofs

 
- -,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2013

Bahnhofplatz | Niveau 0 Parkierung entlang der Mauer | Niveau -1 Parkierung entlang der Mauer | Niveau -1 Übergang Niveau 0 | Niveau -1 Perrondach Perrondach Perrondach, lichtdurchlässig Perrondach Ausdruck Dachkonstruktion Untersicht der lichtdurchlässigen Dachkonstruktion Aufsicht Bahnhofsareal Situation Situation

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
- -, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe

Beschreibung

Station Lengwil - Architektonische Untersuchung zum Ausdruck und Wesen eines ländlichen Pendlerbahnhofs



Was passiert mit dem Bahnhof?

Diese Frage stelle ich mir reichlich bei meinen täglichen Zugsfahrten durch den Kanton Thurgau. Oft betrachte ich unattraktive Haltestellen, ohne Charakter, ohne Ausstrahlung, mit teils heruntergekommenem Stationsgebäude. Es gibt nur selten noch Angebote in Form von Kiosken oder Imbissen, die den Anschein eines belebten Bahnhofes geben. Grösstenteils wirken die ländlichen Haltestellen verlassen und es scheint als sei der Bahnhof als Ort der Begegnung, als sozialer Treffpunkt, aus irgendwelchen Gründen verloren gegangen.
Aus dieser persönlichen Betrachtung und des bestehenden Phänomens, welches keineswegs eine Neuentdeckung ist und noch weniger ein erst vor kurzem aufgetauchtes Problem darstellt, möchte ich in meiner Masterthesis der Frage nachgehen, wie und mit welchen Mitteln man den kleinen Bahnhöfen wieder eine angemessene Identität verschaffen kann.
Diese Untersuchung wird spezifisch am Bahnhof Lengwil vorgenommen. Eine architektonische Antwort in Form eines Projektes soll Erkenntnisse im Umgang mit jenem liefern und eine sinnvolle Strategie der Aufwertung aufgezeigt werden können.



These.

Die kommunalen Bahnhofsbauten mit ihren grossflächigen Arealen verfügen über eine optimale Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr. Sie stehen an der Schnittstelle städtischer Verbindungsachsen und binden die ländlich lebende Gesellschaft an die urbane Arbeitswelt an. Die Bahnhöfe sind das „Tor“ zum dichten und feingliedrigen Erschliessungsnetz der Schweiz und besitzen daher eine hohe öffentliche Bedeutung. In der heutigen Zeit, wo die Mobilität eine wichtige gesellschaftliche Position einnimmt, hat der Bahnhof in ländlichen Orten gegenüber einem Dorfplatz an Bedeutung gewonnen.
Die technischen Entwicklungen, wie die Bahn und deren Anforderungen, haben monofunktionale, öffentliche Räume entstehen lassen, welche hauptsächlich für deren Zweck und Funktion ausgerichtet waren. Sie wurden mit Zweckbauten besetzt und auf einen funktionierenden Bahnbetrieb ausgerichtet, gestaltet. So entstanden grosse Areale mit einem hohen Anteil an Hartflächen, um genügend Platz für den Güterumschlag zu gewährleisten.
Der Wandel vom „Güterumschlagbahnhof“ zum „Pendlerbahnhof“ lässt diese Areale heute oft überdimensioniert wirken. Der Verlust der Nutzungen und Funktionen, die zum Teil schlecht unterhaltenen Bauten, der monotone Aussenraum und die dezentrale Lage zum bestehenden Dorfkern, sind einige Faktoren für den Identitätsverlust.
Trotz aller Veränderungen besitzt der Bahnhof für jedes Dorf immer noch enorme Wichtigkeit und wird diese mit der Zunahme der Mobilität wahrscheinlich nie verlieren.
Daher ist es wichtig, die ländlichen Pendlerbahnhöfe einem Wandel zu unterziehen, welcher weit über die wiedererkennbare Haltestellenarchitektur der SBB hinaus geht, um ihn zu einem eigenständig funktionierenden, identitätsstarken Ort entwickeln zu können.

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

Weitere Projekte

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