Umbau Käselager

 
6005 Luzern,
Schweiz

Veröffentlicht am 22. März 2023
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Käselager Modell Durchblick zum Hof Käselager Modell Küche Käselager Modell 1:200 Käselager Modell 1:200 Käselager Modell 1:200 Käselager Modell 1:200 Käselager Modell 1:200 Käselager Bestand von Süden Käselager Bestand von Südosten

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Industriestrasse 5, 6005 Luzern, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
01.2022

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
28

Beschreibung

Der bestehende Bau, welcher ursprünglich das Käselager von Luzern beherbergte, soll zu Wohnungen umgenutzt werden. Der massive Stützen-Plattenbau hat kaum Fenster und macht es daher schwierig, ihn in Wohnraum umzuwandeln, eine kreative Lösung war gefragt.

Ausgangslage

Das bestehende Haus ist in einem Stützen-Platten-System aufgebaut. Massive, rechteckige Betonstützen mit Pilz sind in einem regelmässigen Muster angeordnet und tragen auf sich jeweils vier Ecken der Beton-Elementplatten. Als Abschluss findet man ein Tonnendach mit Wellblech vor, welches damals aufgrund des Schattenwurfes erstellt wurde. Erschlossen werden die einzelnen Geschosse über ein Treppenhaus mit Lift und einem separaten Warenlift. Das Erdgeschoss befindet sich ein halbes Geschoss über dem umliegenden Terrainverlauf. Öffnungen besitzt der Bau hauptsächlich im Anbau.

Entwurfsidee

Mit seiner Massivität hat der Bestand eine hohe Belastbarkeit, man kann somit auf den Geschossen sehr schwere Lasten verteilen. Die geschlossene Fassade gibt dem Bau eine schützende Haltung. Befindet man sich im Inneren, ist man von der Aussenwelt komplett abgeschnitten und kann seinen Fokus auf sich richten. Der Bau hat eine strickte Einteilung mit seinem Stützenraster, bricht man aus diesem aus, kann man sich frei bewegen und Räume schaffen. Durch das Öffnen des Hauptbaus im Kern strömt frische Luft und Tageslicht in den Baukörper hinein. Es entsteht ein Hof, an welchem sich Laubengänge anordnen. Auf diesen Wegen kann der Bewohner verweilen oder seinen Wohnraum gegen den Hof hin erweitern. Zusätzlich werden die sich gegenüberliegenden Süd-West- und Nord-Ost-Fassaden mit neuen Öffnungen versehen. Diese Öffnungen werden mittels Kernbohrung aus den Betonplatten ausgefräst und sind daher kreisrund. Aus statischer Sicht können die kreisrunden Öffnungen die Lasten der Fassadenplatten besser umleiten als eine rechteckige Öffnung, und somit muss keine zusätzliche Verstärkung eingeplant werden. Die Wohnungen sind sehr extrovertiert, als Gegensatz zum Gesamtvolumen, welches von aussen introvertiert und verschlossen scheint.

Projektierung

Die Wohnungen öffnen sich zum Hof hin mit einer Verglasung und im Bereich der Wohn- und Essräumen mittels Faltschiebetüre, mit welcher man den Raum erweitern kann. Die Küche befindet sich direkt an der Verglasung, womit man beim Kochen auf den Hof blickt. Der Innenhof lebt von den Ein- und Ausblicken der Bewohner, welche in dem Haus verweilen und spielen. Als Rückzugsort befinden sich Schlafräume an der Fassadenseite, hier bieten die kreisrunden Fensteröffnungen die Möglichkeit, einen dem Hof abgewandten Blick in die Umgebung zu ergattern. Der Bestand bleibt erkennbar durch die Eingriffe der Öffnungen, erfährt aber eine warm blühende Atmosphäre durch das Tageslicht. Verstärkt durch die Materialisierung wird man auch noch in Zukunft die bestehenden Wände von den neuen unterscheiden können. Neuen Beton wird es hier nicht mehr geben. Desto höher man in diesem Baukörper eine Wohnung mietet, umso kleiner ist die Grundfläche. So hat man auf der ersten bewohnbaren Ebene, dem zweiten Obergeschoss, eine Grundfläche von vier Platten, im dritten und vierten drei Platten und im fünften und sechsten noch zwei Platten. Eine Platte hat eine Grösse von 24.6 m². Die oberste Wohnung ist als Maisonette ausgebildet, da das Tonnengewölbe die Höhe des obersten Geschosses reduziert. Als Aussenraum gibt es eine grosse Dachterrasse mit Hochbeeten für Urban Gardening und Festbänken für Grillabende und Geburtstagsfeste. Auch hier gilt: sehen und gesehen werden.

Realisierung

Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2023 von Sarah Durrer, HSLU

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

Weitere Projekte

192128089