Die Tektonik im hybriden Stadthaus - Fügungen in unterschiedlichen Massstäben
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Teilnahme am Swiss Arc Award 2014
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Ausgangslage für die Masterthesis bildet das Interesse an der Beziehung von Kernform und Kunstform in der Architektur. Kernform bezeichnet im Zusammenhang mit Architektur das wesensbestimmende Element eines Gebäudes. Im klassischen Verständnis meint dies die Tragstruktur, welche in der Regel als ordnende Kraft eines Entwurfes gilt. Die Kunstform hingegen umfasst die sichtbaren Teile eines Hauses, die der Kernform auf unterschiedliche Weise Ausdruck verleihen können. Das Interesse zielt insbesondere auf die Frage ab, ob sich die beiden Teile zwingend entsprechen müssen oder ob sie auf indirekte Weise miteinander kommunizieren können?
Die Arbeit versucht die Reichweite der Begriffspaare «tektonisch-atektonisch» sowie «Kernform-Kunstform» maximal auszureizen. Die Faszination für dieses architektonische Thema gründet auf der persönlichen Haltung, welche im Sinne Robert Venturis für eine vielfältige und komplexe Architektur einsteht. Dies soll keineswegs ein Plädoyer für die Rückkehr einer postmodernen Auffassung sein, sondern vielmehr in einem zeitgenössischen Sinn in einer subtilen Umsetzung münden. Die Untersuchung befasst sich mit den genannten Begriffen auf unterschiedlichen Massstabsebenen (Konstruktion, Raum, Körper) und schaut, wo sich die Spannung, welche den Begriffspaaren inhärent ist, aufbauen kann.
Im klassischen Verständnis tauchen die Begriffe im Umfeld konstruktiver Fragestellungen auf, welches den kleinsten der untersuchten Massstäbe bezeichnet. Die Kritik August Schmarsows an Gottfried Semper wirft die These auf, dass die Begriffe unbedingt auch in einer räumlichen Betrachtung einzubringen sind. Nicht zuletzt führt die Auseinandersetzung mit Peter Eisenman und dem heterogenen Gebäudekonglomerat im Entwurf zu der Annahme, dass die Wortpaare auch auf die Fügung von Körpern im Stadtraum anwendbar sind.
Next Generation Projekt eingereicht von: Stefan Kunz