Tektonik – Stahlarchitektur
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Teilnahme am Swiss Arc Award 2014
Projektdaten
Basisdaten
Beschreibung
Während sich, an der Schwelle zur Moderne, die Stahlbauästhetik des frühen 20. Jahrhunderts durch die Ablesbarkeit der Fügung der Einzelteile auszeichnete, tendiert der Stahlbau heute aufgrund bautechnisch-konstruktiver Bedingungen zunehmend zum verkleideten Tragwerk. Die Masterthesis untersucht, ob und wie sich der zeitgenössische Stahlbau mit sinnvollen Verbindungstechniken wieder zu einer auch tektonisch vermittelnden Architektur weiterentwickeln lässt.
Mit der Markthalle wird eine Nutzung gewählt, welche sich in der Architekturgeschichte mit der Reduktion auf einfachste, kulturell geprägte Typologien in unterschiedlichsten Ausformungen findet. Mit der industriellen Revolution und den neuen Produktionsmöglichkeiten setzt sich der Stahlbau für grosse Spannweiten als gängige Bauweise durch.
Diese historischen Beispiele der Hallenbauten im Blick, gelingt es, mit der Systementwicklung einer biegesteifen Steckverbindung und der Anordnung von kreuzförmigen Stützen, eine tektonische Lesbarkeit und spezifische Raumstimmung über die gewählten Stahlbauteile zu erzeugen. Ein zweites Entwurfsthema wird aus der funktionalen Notwendigkeit abgeleitet, gerade bei Markthallen mit dem Einsatz von mobilen Elementen auf verschiedene Nutzungsanforderungen einzugehen: Mit der Konzeption eines beweglichen Hubfensters wird es möglich, nicht nur die nutzungsbedingte Option unterschiedlicher räumlicher Zustände anzubieten, sondern auch, die beweglichen Teile als Zeichen für den architektonischen Ausdruck der Halle zu aktivieren.
Die Arbeit leistet einen inspirierenden und plausiblen Beitrag zu einer möglichen Fragestellung des zeitgenössischen Stahlbaus.