Wohnen in Marseille
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Teilnahme am Swiss Arc Award 2014
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Übung:
Als Einstiegsaufgabe des Frühlingssemesters 2013 galt es, die städtebauliche Situation des Hafengebietes von Marseille zu analysieren und einen möglichen Masterplan zu entwerfen. Die Arbeit entstand in Gruppen von neun Studenten. Ziel war es, das wenig attraktive und industriell geprägte Gebiet aufzuwerten. Des Weiteren musste man die Diagonale, Boulevard de Paris, welche die ganze Stadt von Marseille kreuzt, besser abschliessen und definieren. Nach der Wahl und Überarbeitung des geeigneten Masterplans bekam jeder Student eine Parzelle zugewiesen.
Erläuterungstext Boris Hämmerli:
Die Baulücke befindet sich auf einer Parzelle mit 16 Metern Bautiefe und auf einer Länge von etwa 40 Metern. Wegen dem südlichen Klima wurde das Bauvolumen in sechs Volumen aufgeteilt. Die drei grösseren Volumen sind gegen den Strassenraum ausgerichtet, während die drei kleineren gegen
den Hof zeigen. Durch die Versetzung entsteht eine Raumabfolge zwischen den einzelnen Volumen. Diese verbinden Strasse und Innenhof, bieten gleichzeitig Erschliessungsraum und Aussenräume zu den einzelnen Wohnungen.
Die zwei Typologien an Volumen messen pro Geschoss 60m2 und 40m2. Durch diese zwei unterschiedlichen Module sind vier unterschiedliche Wohnungstypologien geplant.
Die Struktur des Wohngebäudes besteht aus Stahlbetonschoten, welche gleichzeitig als primärtragende Struktur sowie auch als Brandmauer zwischen den einzelnen Wohnungen und Aussenräumen dienen. Die Betonschoten werden in den Untergeschossen weiter gezogen. Im Erdgeschoss zeichnet sich ein Rücksprung von 6m gegenüber der Fassadenfront ab. Dies generiert eine noch stärkere Transparenz im öffentlichen Bereich, wo kommerzielle Nutzungen vorgesehen sind. Aufgrund des Tragsystems und des Raumklimas wurde eine Struktur im Inneren entwickelt, welche fähig ist, trotz der innenliegende Dämmschicht, behagliche und angenehme Innenräume bilden zu können. Es wurden Aussparungen in den Betonscheiben vorgesehen. Diese werden danach mit einem hoch belastbarem Dämmstoff verkleidet. Die ausgekämmte Aussparung bildet das Auflager für die Hurdisdeckenträger. Die Decke ist somit von der Fassadenschicht abgelöst und minimiert den Wärmeverlust. Es wurde ein dampfdiffusionsoffener Dämmstoff gewählt, der in Zusammenarbeit mit dem Dickschichtkalkputz und dem Kalkstein die Feuchte im Innenraum aufnehmen kann. Die Decke wie auch der Dämmstoff wurden so gewählt, dass die Materialien eine grosse Speichermasse haben.